Handyrechnung über 1500 Euro

GMÜND (eju). Der Gmünder Chef der Arbeiterkammer, Michael Preissl, erzählt im Bezirksblätter-Gespräch, wo der Konsumenten-Schuh aktuell besonders oft drückt: "Telefonie und alles, was damit zusammenhängt. Ein trauriges Highlight der jüngeren Zeit war der Fall eines jungen Mannes.

Handy-Rechnung per SMS
Der Mann hatte via SMS die Rechnung seines Mobilfunkanbieters geschickt bekommen. Diese belief sich auf 1500 Euro. In solchen Fällen ist es wichtig zu wissen, dass man gegen Telefonrechnungen eine dreimonatige Einspruchsfrist hat und sich zuerst einen Einzelgesprächsnachweis kommen lassen soll. Dann kann man einen Einspruch machen. Dabei helfen wir gerne."
Aber nicht nur Telefonrechnungen machen den Menschen Sorgen, wie Preissl weiß, sondern: "Neuerdings kommen auch viele Menschen mit Fragen zu ihren Versicherungen. Einerseits, wie man Versicherungen am besten vergleichen könne, andererseits, wie man vorgehen soll, wenn einem die Versicherung mit einem Rauswurf droht."

Versicherungen sieben aus
Das komme in jüngerer Zeit häufiger vor, so Preissl: "Personen wird von ihrer Versicherung angeraten, sich eine andere Versicherung zu suchen, weil zu viele Schadensfälle vorgekommen seien. Unterstrichen wird dieser "Ratschlag" vom sanften Hinweis, die Betroffenen würden ansonsten auf einer sogenannten schwarzen Liste gelistet werden." Vorkommen würde das durchaus bei bekannten, bodenständigen Versicherungen, nicht bei irgendwelchen Exoten, so Preissl. Die Berater würden offensichtlich dazu angehalten, unter den Kunden auszusortieren.

Kaffee-Fahrten
In letzter Zeit habe es auch viele Fragen zum Thema Grundstücksverkauf gegeben, also wie ein Verkauf selbst und die nötigen Wege zum Grundbuch abgewickelt werden können. Fremdwährungskredite seien aktuell hier eher kein Thema, weiß Preissl. Ein Dauerbrenner seien Reise-Versprechungen, die sich als sogenannte Kaffee-Fahrten herausstellen.
Wer Fragen zu einem Konsumentenproblem hat, kann bei der AK-Gmünd Hilfe suchen. Im 14-Tage-Rhythmus sind Experten aus der Zentrale in Wien vor Ort.

Experten vor Ort
"Sollte der Experte für das anstehende Problem nicht der richtige Ansprechpartner sein, so nimmt er die Unterlagen mit nach Wien und händigt sie dem Zuständigen aus, der meldet sich dann direkt", berichtet Michael Preissl. Telefonisch kann man Rat unter der Nummer 05717/1616 bekommen. Auch im Internet kann man sich bereits vororientieren und zwar auf www.arbeiterkammer.at.

Zur Sache

In Gmünd gab es 124 Fälle, in acht Fällen schaltete sich die AK direkt ein.
Zum Vergleich Waidhofen: 111 Fälle, direkte Intervention in elf Fällen; Zwettl: 100 Fälle, acht direkte Interventionen und Horn: 99 Fälle, zehn direkte Interventionen. NÖ-Spitzenreiter war St. Pölten mit 1.065 Fällen und 129 direkten Interventionen.