H&M: Wir sind nicht schuld!
Heini Staudinger und Michaela Bodner wehren sich dagegen, mit dem UnterWasserReich-Deffizit in Verbindung gebracht zu werden.
SCHREMS (eju). Das UnterWasserReich (UWR) in Schrems kämpft mit großen Finanznöten. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Schrems war der hohe Abgang 2012 Thema. Dabei soll einem Medienbericht zufolge den beiden ehemaligen Geschäftsführern Michaela Bodner und Heini Staudinger das Finanzdesaster mit angelastet worden sein. Die beiden dementieren diesen Vorwurf im Bezirksblättergespräch aufs heftigste.
BB: Was sagen Sie zu den Vorwürfen?
STAUDINGER: "Man muss sich nur den Abgang in den Jahren 2009, 10, 11 und 12 anschauen, dann sieht man deutlich, dass er im Jahr 2011 am niedrigsten war. Bei den erbrachten Arbeiten meiner Leute haben die Waldviertler Werkstätten eher dazugezahlt als daran verdient. Die Werbeausgaben waren mit der Gemeinde abgesprochen. Eine Förderung des Landes NÖ konnte nicht in Anspruch genommen werden, weil die Gemeinde die Fristen nicht eingehalten hat."
BODNER: "Ich war von der Eröffnung des UWR im Jahr 2006 bis einschließlich Dezember 2008 Geschäftsführerin. Von 2009 bis April 2011 war ich wissenschaftliche Leiterin. Wie jemand Ende 2013 auf die Idee kommen kann, dass ich mit dem jetzigen finanziellen Desaster etwas zu tun haben kann, ist mir schleierhaft. Ich finde das empörend."
BB: Wo liegt aus Ihrer Sicht das Problem des ausgeglichenen Bilanzierens?
STAUDINGER: "Die Tierbetreuung ist derartig aufwändig und unter Erfüllung aller Auflagen sehr teuer, selbst Gänserndorf in der Nähe Wiens ist gescheitert. Und Schönbrunn hat auch erst Geld seit Pechlaner."
BODNER: "Das UWR ist eine Umwelt-Bildungseinrichtung, die im Unterschied zu Nationalparkzentren ohne Sockelfinanzierung auskommen muss. Alles, was das UWR an Ausgaben zu bestreiten hat, muss mit Einnahmen lukriert werden. Das ist schwierig. Man kann nicht alles auf den Gast abwälzen. Umwelt-Bildungseinrichtungen sind nicht nur ein privater Spaß einer Gemeinde, insofern wäre es wichtig, dass die Öffentlichkeit einen breiteren Beitrag leistet."
BB: Wo liegt die Rettung?
STAUDINGER: "Attraktiv ist ein Zentrum mit Natur im Schwerpunkt, ohne Tiere ist das viel billiger. Man könnte stattdessen in die Richtung gehen, Physik erlebbar zu machen. Natur ist Physik."
BODNER: "Es braucht ein Team von Vollprofis, die im Bereich Umweltbildung, Ökotourismus und Tierhaltung versiert sind und für die Idee brennen und rennen. Und es braucht einen Eigentümer, der den Mut hat Entscheidungen zu treffen, Fehlentscheidungen als solche zu erkennen und auch zu korrigieren und der nicht halbherzig zuschaut und hofft, dass das Problem besser wird."
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