"Ja, ich will" mit Sabrina Riedl
Auf Wunsch übernimmt die 23-Jährige die komplette Hochzeitsplanung, nur "Ja" sagen müssen die Brautpaare noch selbst.
LEOPOLDSDORF. „Ja, ich will!“, bevor diese Worte gesprochen und die Eheringe angesteckt werden können, bedarf es langwieriger Planung und Organisation. Genau hier kommt Sabrina Riedl aus Leopoldsdorf ins Spiel. Seit 2013 ist die 23-Jährige "Wedding Planner", also Hochzeitsplanerin. Schon im zarten Alter von 17 Jahren hat sie den entsprechenden Kurs absolviert. "Wir hatten damals in der Genusswelt viele Anfragen für Hochzeiten und Caterings, deshalb wollte ich das professionell machen", erklärt Riedl, die auch im elterlichen Gasthaus beschäftigt und seit vergangenem Jahr selbst unter der Haube ist. Ihre eigene Hochzeit war groß, ihr Brautkleid eine schlichte A-Linie. Doch die Wünsche und Vorstellungen ihrer Brautpaare, die hauptsächlich aus dem nördlichen Waldviertel stammen, sind vielfältig. Was die Pärchen aber gemeinsam haben: Ihr durchschnittliches Alter ist 30 Jahre und die Schmerzgrenze liegt meist bei 15.000 Euro. Das Trendmotto der vergangenen Jahre lautet "Vintage". Viel Spitze und Farbtöne wie Altrosa und pastelliges Grün waren gefragt.
Den Druck rausnehmen
Für 40 Brautpaare hat Sabrina Riedl bereits den "schönsten Tag im Leben" organisiert. Doch wird der Tag diesem hohen Anspruch auch wirklich gerecht? "Dann dürfte danach nichts Schönes mehr kommen, das wäre eigentlich tragisch. Aber es ist sicher einer der schönsten Tage", lacht die 23-Jährige, die jedem Paar einen Tipp gibt – und zwar den Druck rauszunehmen. "Wenn man ein Jahr lang nur an der Hochzeit arbeitet, geht sie einem am Hochzeitstag selbst bereits wo hin." Wesentlich stressfreier läuft der Schritt in einen neuen Lebensabschnitt mit professioneller Unterstützung ab. "Ich kitzle raus, was ihnen gefällt und übernehme die Organisation. Jedes Paar braucht und möchte woanders Hilfe", weiß die junge Leopoldsdorferin, die auch am entscheidenden Tag im Dauereinsatz steht und Arbeiten übernimmt, mit denen sich sonst das Brautpaar oder deren enge Angehörige und Freunde herumschlagen müssten. Die Zeremonie bewegt dann auch Riedl. "Der Einzug, die ersten Blicke – das ist schon sehr emotional. Du arbeitest ein ganzes Jahr eng mit dem Paar zusammen, und dann freust du dich einfach für sie."
Hochzeit wie im Märchen
Zwar ist bei Riedls Hochzeiten noch nie ein Bräutigam vor dem Altar umgekippt, aber natürlich gibt es auch Pannen. Wie bei ihrem ersten Einsatz, als ein plötzlich aufgezogener Sturm das Zelt mitnahm. In solchen Situationen helfen alle zusammen, um die Feier nach drinnen zu verlegen. "Aber es waren auch richtige Märchenhochzeiten dabei, wie voriges Jahr im September. Als die Braut gekommen ist, gab es einen Windstoß, und plötzlich sind unzählige gelbe Blätter über sie gefallen. Da hat beim Einzug schon alles geweint", erinnert sie sich.
Das Jahr 2018 ist heiratstechnisch zwar schwächer als die letzten, dafür scheint 2019 wieder stark zu werden. Schon jetzt plant Sabrina Riedl vier Hochzeiten im nächsten Jahr. Trotz der Erfahrungen, die sie bereits sammeln konnte, ist sie immer noch aufgeregt, wenn ein Hochzeitstermin näher rückt. "Aber es wird von Hochzeit zu Hochzeit besser", lacht sie.
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