Leserbrief zum Thema Wölfe von Gerhard Loupal

Foto: BMFV

Anlässlich des ersten Auftretens eines Wolfes in der Gegend voriges Jahr, als ein Wolf Damhirsche in Bad Großpertholz gerissen hat, war ich beeindruckt von der sachlichen Berichterstattung in Ihrer Zeitung. Jetzt nur wenige Monate später fehlt mir in Ihrem Kommentar und auch im Artikel mit den Äußerungen des Herrn Bezirksjägermeisters die damals an den Tag gelegte Sachlichkeit. Klar, es ist ein sensibles Thema mit einem Tier, das spätestens seit den Brüdern Grimm als der Ausbund des Bösen wahrgenommen wird. Umso mehr ist es Aufgabe der Berichterstattung, in der Bevölkerung nicht alte Ängste zu schüren, sondern einfach über die Rückkehr eines alt angestammten Wildtiers aufzuklären. Da sind Äußerungen wie "Wölfe mit wenig Scheu vorm Menschen, die auch Haushunde attackieren" wenig hilfreich. Wölfe vermehren sich auch nicht ungehemmt, sondern ihre Reproduktion hängt im Wesentlichen von ihren Beutetieren ab, und derzeit gibt es so viel Wild in unseren Wäldern wie nie zuvor. Und es ist biologisch auch nicht so, dass wenn einmal die Wildtiere aufgefressen sind, die Wölfe sich dann den Haustieren und den Menschen zuwenden (abgesehen davon, dass ein Beutegreifer niemals seine angestammten Beutetiere ausrottet, er würde sich damit ja seiner Lebensgrundlage berauben).
Völlig absurd ist das kolportierte Gerücht des Herrn BJM, dass "Wölfe per Auto angeliefert und freigelassen worden seien". Ich lade herzlich jedermann ein zu versuchen, einen Wolf in ein Auto zu sperren. Aber genau so macht man Stimmung, man behauptet etwas, auch wenn es noch so abwegig ist, ein bisschen was wird schon hängen bleiben. Und freigelassene Haustiere muss man ja unbedingt abschießen, sie sind ja eine Gefahr.
Recht geben muss ich dem Herrn BJM hingegen in seiner Forderung nach einem Managementplan, der sorgfältig die Entwicklung der Wolfspopulation beobachten, Regelungen für Abgeltung von Schadensfällen aufstellen und etwaige Maßnahmen implementieren soll.
Es gäbe zu diesem Thema noch sehr viel zu sagen, was dieses Mail aber eindeutig sprengen würde. Ich würde es aber sehr begrüßen, wenn das Thema Wolf mit der nötigen Behutsamkeit angegangen wird und Mutmaßung durch Wissen ersetzt werden könnte. Wenn ich zu einer sachlichen Diskussion in irgendeiner Weise beitragen kann, bin ich sehr gerne dazu bereit.
Gerhard Loupal via E-Mail

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