Haid
Privatinitiative bewahrt Kulturerinnerung
Der Autor des Haid-Buches, Gerhard Winkler, hat eine "Zeitgeschichte-Hinweistafel" anfertigen lassen, welche die Geschichte der einstigen Glückentürme sowie der heutigen Kapelle der Haid in Erinnerung bewahrt.
GMÜND. In der Ortschaft Haid bei Gmünd standen zwischen 1908 und 1951 zwei imposante, in der Bauweise unterschiedliche, Glockentürme. In seinem Bild- und Textband "Haid bei Gmünd" hat Autor Gerhard Winkler nicht nur die Geschichte der Haid, deren älteste Aufzeichnung auf das Jahr 1380 zurückgeht, mit den drei Besiedelungsstufen aufgearbeitet, sondern unter anderem auch die der Glockentürme ausführlich dargestellt.
Kapelle statt Glockenturm
Der "Gerüstbau" des ersten Turms von 1908 war massiv und filigran zugleich, die Glocke vom alten Rathausturm in Gmünd hing unter der Plattform. Sie musste neun Jahre später – wie viele andere Glocken - im Rahmen der kriegswirtschaftlichen Materialbeschaffung abgeliefert werden.
Die zweite Turmkonstruktion von 1927 hatte ein 4m² großes Läuthäuschen mit einem kleinen Altar. Zwei Lindenbäume flankierten den Turm. Die neu angeschaffte, 53.5 Kilogramm schwere, Bronze-Glocke hing in luftiger Höhe, geschützt vom Zeltdach.
Seit 1952 steht an deren Stelle die mit Granitsteinen gemauerte Marienkapelle mit der Glocke des zweiten Glockenturms. "Der 2009 auf dem Dachfirst aufgesetzte Turm steht symbolisch für Dankbarkeit, Erinnerung und Innehalten. Zimmermeister Johann Schwarzinger aus der Haid hat damit Historisches geschaffen", erklärt Winkler. Die Kapelle wird von vorbeikommenden Spaziergängern und Radfahrern oftmals für ein Innehalten besichtigt und das dort stehende Bankerl für eine Rast genutzt.
Damit jeder, der vorbeikommt, auf die Geschichte der Kapelle und der Glockentürme aufmerksam wird, hat Gerhard Winkler zu diesem Kulturgut, sowie in Erinnerung an die Vorgängerbauwerke, in Eigeninitiative eine "Zeitgeschichte-Hinweistafel" grafisch gestaltet und deren Anfertigung finanziert.
Neue Einblicke
"Gerade jetzt könnte man sich die Zeit nehmen, den historischen Wurzeln von Gmünd-Haid jene Aufmerksamkeit zu schenken - Überraschungen inbegriffen, denn das Buch bietet auch für Einheimische neue Einblicke - die man sonst nur Urlaubsorten zu teil werden lässt. Denn nicht selten kennt man einen Ferienort besser, als den eigenen Wohnort. 'Damit die Haid ihre Geschichte nicht verliert' ist der Leitgedanke der Buchinhalte wie auch der vielen textbegleitenden, historischen Fotos", so Winkler.
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