Spielplätze für richtige Männer

- hochgeladen von Eva Jungmann
Beim Paintball, Motocross und Buggy-Rennen sind (richtige) Männer noch (fast) unter sich - ein Lokalaugenschein.
BEZIRK GMÜND (eju). Das Licht ist gedimmt, aus der Nebelmaschine wabern undurchsichtige Schwaden, der Beat fährt in die Magengrube - ein perfektes Szenario für... Nein, nicht für den neuesten Aufriss, denn die geschilderte Location ist keine Großraum-Disko, sondern die Rednecks Indoor-Paintball-Anlage in Hoheneich. Die Männerdichte beim kollektiven gegenseitigen Abschießen beträgt etwa 90 Prozent, verrät der Betreiber Alexander Josl. Er und sein Bruder Markus betreiben in der ehemaligen Tennishalle in Hoheneich einerseits ein Kinderspiel-Paradies und andererseits den Erwachsenen-Spielplatz für (fast nur) Männer. "Fünferteams gegeneinander sind ideal", so Josl. Es kommen vom Hilfsarbeiter bis zum Arzt alle Bevölkerungsschichten. Besonders beliebt ist ein Austoben im Farbkugelhagel bei Firmenchefs, die mit ihrer Belegschaft kommen. "Da kann schon mal vorkommen, dass der Chef ein paar Kugeln mehr abfängt, als der Rest der Mitarbeiter", schmunzelt Alex Josl. Einen richtigen Mann macht aus, dass er brav auf die Frau hört, scherzt Alex Josl, sein Bruder Markus assistiert: "Das richtige Quäntchen Testosteron, mit Rückgrat und Zielstrebigkeit gepaart!"
Technik & Geschwindigkeit
Nicht ganz so martialisch, dafür höchst technisch geht es in Litschau am Buggy-Rennplatz des 1. Gmac (Grenzland Modellautoclub) zu. Dort matchen sich die Rennpiloten mit 1:10 Nachbauten von Rennboliden auf der penibel präparierten Rennstrecke, während im Fahrerlager eifrig an der besten Übersetzung, Federung oder Bereifung getüftelt wird. Auch hier sind Frauen in der Minderzahl, einzelne Damen fahren zwar ab und zu, aber Rennen bestreiten nur die Herren der Schöpfung. Rennleiter Robert Jeschko, dessen Sohn Alexander bereits ebenfalls mit eigenem Buggy fährt, erklärt die Faszination Buggy-Rennen: "Man muss eine Begeisterung für den Modellbau und viel Geduld haben." Ein richtiger Mann sollte kein Macho sein, sondern seine Frau unterstützen, so Robert Jeschko und Martin Mader unisono.
Übrigens: Neue Mitglieder, natürlich auch weibliche, sind beim 1Gmac willkommen (www.1-gmac.at)
Stein und Motoren
Den weitläufigsten Männerspielplatz nennt sicherlich der Schremser Steinbruchbesitzer Rudolf Kammerer sein Eigen. Abgesehen von monströs großen Caterpillar-Maschinen, die dort ihre Arbeit verrichten, verwandelt Kammerer mit seinem EC Granitbeisser Motorsportverein das Areal vier Mal jährlich in eine der anspruchsvollsten Enduro-Rennstrecken Österreichs. Das längste Rennen davon dauert sechs Stunden. "Ein richtiger Mann ist derjenige, der so ein Rennen auch durchsteht", schmunzelt Kammerer.



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