Startschuss Betreutes Wohnen
Heidenreichstein: Im ehemaligen Gasthaus Nöbauer sollen 15 Wohnungen entstehen
Vergangene Woche fiel der offizielle Startschuss für das Projekt „Betreutes Wohnen“ in Heidenreichstein. Die Waldviertler Siedlungsgenossenschaft (WAV) plant, das ehemalige Gasthaus Nöbauer zu erwerben und für den entsprechenden Bedarf zu adaptieren. Fertigstellung und Bezug: voraussichtlich 2013.
HEIDENREICHSTEIN. Vergangene Woche präsentierten Hubert Mayrhofer von der Waldviertler Siedlungsgenossenschaft sowie Vertreter der Heidenreichsteiner Stadtregierung das Projekt „Betreutes Wohnen“, das im leerstehenden und sich im Besitz der Volksbank befindenden Gasthaus Nöbauer geplant ist.
Die WAV hat eine einjährige Kaufoption auf das Gebäude, prüft den Bedarf, plant die Umsetzung und Baureif-Machung des Projektes und ruft einen Gestaltungsbeirat ins Leben.
Fertigstellung 2013
Als Ziel hat sich die WAV den Baubeginn mit Frühling 2012 gesetzt. Unter Baubeginn versteht sich die Renovierung und Adaptierung des Gebäudes auf die Bedürfnisse eines geförderten Projektes für Betreutes Wohnen. Hierfür gelten verschiedene Richtlinien (siehe Kastl). Bezugsfertig soll das Ganze im Frühling 2013 sein. Geplant sind 15 Wohnungen in der Größe zwischen 50 und 65 m2 und ausgerichtet auf ein bis zwei Personen. Die WAV sucht seit mehreren Jahren ein geeignetes Objekt für die Realisierung und wurde nun mit dem leerstehenden Gasthaus fündig.
„Die Erfahrung, die wir machen, ist: im Bezirk Gmünd ist der Markt für normale Wohnungen abgedeckt und gesättigt, für Betreutes Wohnen hingegen gibt es durchaus noch Potential“, erklärte Mayrhofer.
Betreiber noch unklar
Wer die Planung durchführen wird, wollte Mayrhofer noch nicht verraten.
Die Möglichkeit, im Gebäude selbst ein Kaffeehaus oder ein kleines Lokal zu installieren, sei zwar verlockend, die Erfahrung zeige jedoch, dass die Suche nach einem Betreiber beinahe unmöglich sei, so Mayrhofer weiter, auch wenn die WAV für alles Diesbezügliche offen sei.
Die WAV versteht sich als Bereitsteller der „Hardware“, also des adaptierten Gebäudes, als Betreiber fungieren üblicherweise Caritas, Volkshilfe oder Hilfswerk, mitunter auch private Vereine, so soll das auch in Heidenreichstein erfolgen.
Investitionsvolumen 1.800.000€
Das Investitionsvolumen werde etwa 1.800.000 Euro betragen. Als Zielgruppe nennt Mayrhofer Pensionisten und Menschen mit Behinderungen.
Eva Jungmann
Zur Sache
Richtlinen für gefördertes Betreutes Wohnen
• möchlichst zentral und mit entsprechender Infrastruktur rundherum (Kirche, Einkaufsmöglichkeiten, Kaffeehaus, …)
• barrierefrei
• beinhalten einen Gemeinschaftsraum für die Bewohner
• und einen Betreuungsraum für einen Arzt
• eine besonders hohe Förderung, damit die Wohnungen für die künftigen Bewohner auch leistbar sind
• Förderungen bestehen aus: Basisförderung und einem individuellen Wohnzuschuss, der vom Einkommen und der Anzahl der Personen abhängig ist
Zur Sache
Politstimmen
Bgm. Gerhard Kirchmaier: „Das Projekt ist zu begrüßen, weil es so etwas bisher in Heidenreichstein nicht gibt. Die Gegebenheiten sind ideal. Der Bedarf ist sicher vorhanden.“
SR Robert Bruckner: „Das ist die einzige Seniorenresidenz Österreichs mit Blick auf eine Wasserburg und den Burgteich. Ein Argument für diesen Standort ist auch, dass der Kreuzungsbereich wieder belebt wird.“
SR Johann Hofmann: „Entlang der Rückseite, die zum Bahnhof führt, können die Bewohner noch gemütlich spazieren gehen.“
1. Passivreihenhäuser
In Heidenreichstein entstanden in den vergangenen Jahren etwa 30 Reihenhäuser durch die WAV. Die jüngsten acht sind die ersten echten Passiv-Reihenhäuser im sozialen Wohnbau und bis auf zwei bereits vergeben.
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