Vierbeiniger Alarm ist wirksam
Es wird früh dunkel und Personen mit finsteren Absichten haben Hochkonjunktur, auch im Bezirk.
von Eva Jungmann
¶BEZIRK. Wenn die Tage kürzer und die Temperaturen ungemütlicher werden, rechnen sich Langfinger bessere Chancen aus, ungesehen in Häuser und Wohnungen zu gelangen, deren Besitzer womöglich noch in der Arbeit oder verreist sind. Vorbeugung und Abschreckung sind nun gefragt. Am effizientesten sind dabei nach wie vor Hunde, wie die Polizei verrät.
Einbrecher gehen den Weg des geringsten Widerstandes
Bezirkspolizei-Kommandant Wilfried Brocks verrät im BB-Gespräch, wie man es Dieben grundsätzlich erschwert, sich auf Kosten anderer zu bereichern: „Für Menschen, die Hunde mögen, ist ein Hund durchaus eine Option zum Abschrecken von Langfingern.“
Einbrecher würden die Kosten-Nutzen-Rechnung sehr genau abwägen, so Brocks, und sich wegen einer zu erwartenden Beute von vielleicht 200 € nicht beißen lassen.
„Gewöhnliche“ Einbrecher sind auf triviale Dinge aus
Es sei ein Irrglaube, dass schöne und gepflegte Objekte ein besonderes Ziel von Einbrechern seien. Das stimme so nicht, so Brocks, denn eine gute Absicherung, welcher Art auch immer, schrecke ab. Einbrecher gingen grundsätzlich den Weg des geringsten Widerstandes.
Den gewöhnlichen Wohnhauseinbrechern ginge es im Übrigen nicht um wertvolle Gegenstände, sondern um triviale, leicht verwertbare Dinge wie Schmuck, Digitalkameras oder Bargeld, nicht um Antiquitäten oder wertvolle Einzelstücke. Letztere seien viel schwerer an den Mann zu bringen und leichter zum Dieb zurückzuverfolgen, so Brocks.
Von Befragungen ehemaliger Einbrecher wisse man, dass Alarmanlagen und Hunde etwa den gleichen Abschreckungswert, nämlich etwa 70 Prozent, aufweisen.
Dämmerungseinbrüche könne man auch vermeiden, wenn das Haus bewohnt erscheine, also beispielsweise durch Licht, das mittels Zeitschalt-Uhr gesteuert werde.
Zur Sache
Um es potentiellen Langfingern nicht zu leicht zu machen, sollten Sie folgende Tipps beachten:
•anständige Schlösser
•keine Leitern, Kisten oder Ähnliches herumstehen lassen
•Licht aufdrehen, besser mehr als weniger, eventuell kombiniert mit Zeitschalt-Uhr
•keine Fenster offen stehen lassen, auch nicht gekippt
•ein Hund wirkt hervorragend als Abschreckung
•Post aus dem Briefkasten entfernen, ev. Nachbarn darum bitten
Wussten Sie, dass:
• … der durchschnittliche Wohnhauseinbruch etwa 500 Euro „Gegenwert“ bringt?
• … kaum rückverfolgbare Dinge wie Schmuck, Bargeld, Handys, Digitalkameras etc. besonders beliebt sind?
• … im Herbst besonders zwischen 16 und 18 Uhr eingebrochen wird, während die Hausbesitzer noch in der Arbeit vermutet werden?
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