Verbesserung des öffentlichen Verkehrs - ein Hohn

Fahrplanänderung und dessen negative Folge

Als ich über die Verbesserung und Ausweitung der Fahrpläne las, freute ich mich. Ich glaubte daran.

Heute stehe ich in Waidhofen/Thaya am Busbahnhof, wohin ich aus Litschau üblicherweise mit dem Auto  anreise, um dort drei Mal pro Woche morgens  vor der Arbeit bei Mrs. Sporty zu trainieren und im Anschluss den Autobus zu nach Horn zu nehmen. Jedoch fährt kein Bus mehr nach Horn, wie mir die Busfahrer anderer Routen, allesamt mit leeren Fahrzeugen unterwegs, berichten.

Somit muss ich mich kurzfristig entscheiden, die gesamte Strecke mit dem Wagen zurück zu legen.

Der Bus nach Horn war zumindest mit ein paar Fahrgästen, welche wie ich entweder in Horn arbeiten, oder ins Einkaufszentrum fahren, besetzt. Im Verkauf im EKZ oder wie ich in einem Küchenstudio, wird zwischen 09:00 und 10:00 Uhr zu arbeiten begonnen. Die Fuhre um 07:45 ab Waidhofen/Thaya mit Ankunft um 08:27 in Horn war somit perfekt für die Hinfahrt. Abends hatte ich sogar die Wahl aus drei Bussen, welche mich wieder nach Waidhofen brachten.

Muss ich mich nun entscheiden, mir eine Arbeit in Wien zu suchen, damit ich eine gute öffentliche Verbindung habe? Was ist das langfristige Ziel der Politiker`? Um das Klima geht es hier eindeutig nicht und für mich ist dieser neue Fahrplan ein Hinweis, dass die Menschen aus dem nördlichen Waldviertel noch mehr dazu gezwungen werden, nach Wien zu ziehen, da die Kombination aus Arbeiten und Leben hier oben nicht ermöglicht wird.

Ich habe keine Lust darauf, ständig ein schlechtes Gewissen zu haben und so wie andere nicht nur Benzin unnötig zu verfahren, sondern auch viel Lebenszeit im Auto zu verbringen. Im Bus kann ich lesen, arbeiten, die Gegend betrachten, meditieren oder einfach dösen. Ich bin nun gezwungen 10 Stunden/Woche im Auto zu verbringen. Gesundheitliche Schäden sind dabei auch vorprogrammiert, denn für den Rücken und mehr ist das bei weitem nicht positiv. Und die psychische Belastung, eben durch das schlechte Gewissen und meine Wut auf das System, ist ebenfalls bereits voraus zu sehen.

Ein Jammer, was uns die Politik als Verbesserung verkauft und für den Einzelnen eine eindeutige Verschlechterung bedeutet. Entscheidungen werden Top down gemacht, ohne von den Menschen, welche die User sind, deren Erfahrungen und Bedarf zu erheben. Wenn man die Zahlen bei Busunternehmen erhebt, dann sollte das doch bereits ein eindeutiges Ergebnis bringen. Aber auch das wäre zu einseitig, da viele bereits seit Jahren mit dem Auto pendeln und somit deren Bedarf nicht erhoben werden würde. Wenn man bzgl. Verbesserung unserer Lebenssituation und weiterführend in Bezug auf unser Klima Entscheidungen trifft, dann bitte vernünftig, also nachhaltig und langfristig.

Mir scheint das alles nur eine Augenauswischerei zu sein und wieder einmal ein falsches Versprechen, was meine Politikverdrossenheit verstärkt und mein Vertrauen zu unseren politischen Vertretern stets noch mehr reduziert.