DP World Tour Qualifying School
Hebenstreit hielt in Haugschlag die rotweißrote Fahne hoch
Das Golfresort Haugschlag war erstmals Gastgeber und zugleich die erste von drei Stationen für die DP World Tour Qualifying School 2022. Über 60 Spieler aus aller Herren Länder schlugen dabei ab.
HAUGSCHLAG. Es war eine bedeutende Woche im Golfresort Haugschlag, das den Meistern der Platzreife eine professionelle Spielwiese bot. Mit Unterstützung des Österreichischen Golfverbandes war von Mittwoch bis Samstag die DP World Tour Qualifying School zu Gast und somit kam eines der begehrtesten Turniere im Golfsport auf dem herausfordernden "Course Waldviertel" zur Austragung. Mitarbeiter und Mitglieder des GC Haugschlag fieberten den kommenden Tagen ebenso entgegen wie Hans Geist, der dort als umtriebiger und charismatischer Geschäftsführer souverän die Fäden zieht.
70 Spieler aus 26 Nationen standen Schläger bei Fuß - bereit zum Kampf um einen Startplatz für die DP World Tour im nächsten Jahr. Unter ihnen waren mit Alexander Kopp, Uli Weinhandl, Maximilian Lechner, Lukas Lipold, Bernard Neumayer, Tobias Möser, Martin Wiegele, Clemens Gaster und Daniel Hebenstreit auch neun hoffnungsvolle Österreicher.
Um letztendlich zu einer Tour-Card für die nächste Saison zu gelangen, müssen die Teilnehmer der DP World Tour Qualifying School insgesamt drei Stationen überwinden. Haugschlag war die erste davon, die Teile 2 und 3 folgen im November in Spanien.
Tag 1: Youngster aus Österreich fordert die Spitze
Nach Tag eins gab es zwei dominante Hauptdarsteller: Dem erst 23 Jahre jungen neuseeländischen Amateur James Hydes gelang mit 7 unter Par ebenso eine Traumrunde auf dem anspruchsvollen "Course Waldviertel" wie dem nur ein Jahr älteren Timo Vahlenkamp aus Deutschland. Der 24-jährige Niederösterreicher Daniel Hebenstreit, der seit zwei Jahren Profi ist, lag mit dem Schweden Charlie Lindh auf Platz drei hinter dem Führungsduo.
Tschechische Führung nach dem 2. Tag
Mit einem im wahrsten Sinn des Wortes waschechten Knalleffekt begann der zweite Tag. Kaum hatte nämlich der führende Neuseeländer James Hydes um 8.40 Uhr am Hole 10 abgeschlagen, öffnete der Himmel seine Schleusen in einer derartigen Intensität, dass sich die Turnierleitung gezwungen sah, abzubrechen und den weiteren Start um zwei Stunden auf 10.30 Uhr zu verschieben. Die Hoffnung aller Beteiligten ging zum Glück ebenso auf wie die Wolkendecke, womit dann doch noch ein geordneter und spannender Golftag über die Bühne ging.
Eine phänomenale Form erwischten der Chinese Siyan Liu und der Tscheche Michal Pospisil. Pospisil hievte sich mit nunmehr -12 Schlägen an die Spitze, Liu saß ihm mit nur einem Schlag mehr im Nacken. Als Dritter reihte sich mit -10 Schlägen der Schwede Charlie Lindh in die Verfolgergruppe ein. Völlig durch den zeitweise heftigen Wind war hingegen James Hydes, der zwölf Schläge mehr als am ersten Tag brauchte und auf +2 abstürzte. Timo Vahlenkamp rangierte mit -5 um sieben Schläge hinter Pospisil.
Die Highlights aus heimischer Sicht lieferten der Steirer Martin Wiegele und der Salzburger Bernard Neumayer. Wiegele beendete sein Tagwerk mit einem hervorragenden Score von 6 unter Par, Neumayer mit 4 unter Par. Daraus ergab sich ein geteilter rotweißroter siebenter Rang mit gesamt -4, zu dem sich auch noch Daniel Hebenstreit gesellte. Dieser spielte zwar nur + 1, profitierte aber von seiner Vorstellung am Vortag, wo er fünf Schläge unter Par blieb. Martin Wiegele: "Auf Hole elf musste ich zum ersten Mal in meiner Karriere einen Ball rückwärts schlagen, weil ich ihn sonst nicht aus dem Gebüsch gebracht hätte."
Tag 3: Siyan Liu flog auf und davon
Es folgte der Trennungstag - zumindest für einen Teil der 67 Teilnehmer. Denn am Ende der dritten Runde wurde der Cut gezogen, es trennte sich die Spreu vom Weizen und es blieben letztendlich 43 Spieler übrig, die auch noch am folgenden Finaltag ihre Schläger schwingen durften.
In Führung lag vor dem Finale Siyan Liu. Mit einer Tagesleistung von sieben Schlägen unter Par flog er der Konkurrenz auf und davon, lag nunmehr mit -18 Schlägen um vier vor seinem ersten Verfolger Charlie Lindh. Etwas säuerlich war die Mine von Michal Pospisil, der sich nunmehr mit sechs Schlägen Rückstand auf die Spitze nur noch auf Platz drei wiederfand. "So ist Golf", tröstete er sich, "einmal geht alles rein so wie gestern, dann wieder nichts, so wie heute."
Aus heimischer Sicht ging Daniel Hebenstreit am sparsamsten mit seinen Schlägen um. Der Jüngste im rotweißroten Aufgebot spielte vier Schläge unter Par und rangierte mit einem Gesamtscore von -8 auf dem hervorragenden fünften Platz. Bernard Neumayer und Martin Wiegele, beide am Vortag noch mit Hebenstreit auf Augenhöhe, ließen mit jeweils +2 Schlägen über Par gleichermaßen Federn, lagen aber mit einem Gesamtscore von -2 und Platz 14 noch in hoffnungsvoller Schlagdistanz auf die Top 12, die sich für die Stage 2 der Tour School qualifizierten.
Die Aktion des Tages lieferte der Deutsche Linus Lang: Hole 13 brachte ihm Glück und verschluckte den Ball direkt vom Abschlag.
Finaltag: Hebenstreit schafft es in die 2. Runde
Die Ausgangslage am Final- und Entscheidungstag: Von ursprünglich 67 Spielern waren nach dem Cut im Anschluss an den dritten Tag 43 für den Showdown übriggeblieben. Siyan Liu ging als ein klarer Topfavorit ins Rennen um den Sieg. Vier Schläge weniger als sein erster Verfolger, Charlie Lindh, hatte der Asiate auf seinem Konto. Der Dritte, Michal Pospisil, hatte schon sechs, der Vierte, Jordan Gumberg aus den USA, acht Schläge Rückstand.
Als Bester der besten Zwölf beendete das Turnier Lindh, der mit -17 mit einem Schlag weniger als Liu gewann. Daniel Hebenstreit qualifizierte sich als einziger Österreicher für die 2. Runde der Tour School 2022 in Spanien. Ihre an sich guten Chancen ließen Martin Wiegele und Bernard Neumayer liegen. Neumayer beendete seinen Arbeitstag mit einem Score von +2 (Platz 13), Wiegele mit +4 (Platz 24).
Zufrieden und stolz zeigte sich Hausherr und Geschäftsführer des Golfresort Haugschlag, Hans Geist: "Es freut mich, dass wir wieder einmal für ein perfektes internationales Turnier ein hoffentlich ebenso perfekter Gastgeber sein durften. Die DP World Tour Qualifying School war immerhin mit Topgolfern aus 26 Ländern aus aller Welt hier und diese haben trotz witterungsbedingt schwierigen Bedingungen absoluten Spitzensport gezeigt. Ich gratuliere den zwölf Qualifikanten und wünsche ihnen viel Glück für die zweite Runde. Von den dargebotenen Leistungen her hätten sich diese Chance sogar viel mehr Teilnehmer verdient."
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