Heidenreichstein: Raupen-Invasion auf Alleebäumen
Lindenallee zwischen H'stein und Eisgarn wurde von Raupen des "Frühlings-Wollafter" teils völlig kahl gefressen.
HEIDENREICHSTEN (eju). Raupen fressen erneut Bäume kahl. Heuer bietet sich an den Bäumen der einseitigen Lindenallee zwischen Heidenreichstein und Eisgarn ein beinahe noch schlimmeres Bild als im Vorjahr.
Harmloser Frühlings-Wollafter
Erneut haben sich tausende Raupen des an sich harmlosen Nachtfalters "Frühlings-Wollafter" (Eriogaster lanestris) in den Bäumen Nestgespinste gewoben, in denen die Raupen heranwachsen und sich in dieser Zeit von den Blättern der Bäume ernähren. Für die großen Bäume verschmerzbar, für die teils noch sehr jungen Linden, die als Ersatz für gefällte Bäumen in den vergangenen Jahren nachgepflanzt wurden aber teilweise eine kleine Katastrophe. An einigen Bäumen existiert kein einziges Blatt mehr. Die Bäume treiben später dann erneut aus.
Straßenmeister Martin Pichler von der Straßenmeisterei Schrems erklärt, man habe bereits im Vorjahr nach Gesprächen mit der Bezirkshauptmannschaft entschieden, die Raupengespinste vorsichtshalber zu entfernen. Neben den Bäumen bei Heidenreichstein seien auch einige an der Allee Richtung Langschwarza betroffen, so Pichler im BB-Gespräch.
Haare nicht giftig
Dr. Gernot Hoch vom Institut für Waldschutz in Wien, dem die Fotos der Raupen und Gespinste vom Vorjahr und von heuer vorliegen, bestätigt: "Auch heuer handelt es sich ganz klar wieder um Raupen des Frühlings-Wollafters." Der Experte könne zugleich nicht ausschließen, dass eine Schädigung der betroffenen jungen Bäume bei mehrmaligem Befall gegeben sein könnte. Gefährlich für die menschliche Gesundheit seien die Haare der Frühlings-Wollafter-Raupen aber nicht. Sie besäßen keine Brennhaare, so wie der Eichenprozessionsspinner. Intensiver Kontakt mit Haaren von Raupen generell könne bei empfindlichen Menschen aber dennoch eine Reaktion hervorrufen, ähnlich der, die man bei der Verarbeitung von Dämmwolle erlebe.
Gespinste früher entfernen
Um eine Schädigung der Allee-Bäume im kommenden Jahr vorzugreifen, empfiehlt der Forstschutz-Experte, die Entfernung der Gespinste früher vorzunehmen: "Man sieht die Nestgespinste meist schon recht bald, wenn man diese dann mit samt dem Ast, an dem sie hängen frühzeitig entfernt, kann man besonders bei den jungen Bäumen die Schäden gering halten.
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