Gerhard Kisser brennt für sein Lebenswerk
Strohdachdecken im Freilichtmuseum Gerersdorf

- Strohdächer werden mit frischem Roggenstroh erneuert
- hochgeladen von Peter Sattler
GERERSDORF (ps). Gerhard Kisser ist nicht nur Gründer und Erbauer des Freilichtmuseums Gerersdorf, er sorgt auch für die Erhaltung der baulichen Objekte. Diese brauchen, weil aus sensiblen Materialien errichtet, laufende Betreuung.
Zur Zeit wird das Dach des "Tschanigrabner Hauses" erneuert. Es ist ein Strohdach.
In Österreich gibt es nun keine Firma mehr, die diese Arbeit übernehmen kann, es gibt nicht einmal geeignetes Stroh dafür.
Gerhard Kisser fand nun eine ungarische Gruppe, die sich darum annahm. Die Techniker verwenden ausgeschlagenes und durchgekämmtes Roggenstroh, das in kleinen Garben (Schauben) an das Lattengerüst des Daches gebunden wird. Für den First sind noch dazu mehrere Tonnen Lehm notwendig, mit dem die Bündel angeklebt werden müssen. Der stufenförmig gestaltete Dachsaum trägt zu einem attraktiven Aussehen bei.
Das Strohdach hält im Sommer kühl, im Winter warm, ist absolut klimaneutral und hält je nach Qualität bis zu 30 Jahre.
Dass das entsprechend teuer kommt, ist einleuchtend. Als Richtwert für ein Dach wird je nach Größe 20.000 - 30.000 € angesehen. "Wir können so etwas nur machen lassen, weil wir Fördergeldern von Denkmalamt, Land und Bund erhalten", sagt Kisser, "auch wenn wir jährlich über 10.000 Besucher empfangen".
Gerhard Kisser bietet im Haupthaus des Museumsgeländes ein jährliches Kulturprogramm mit Ausstellungen, Musik und Literatur.
Privat bewohnt er in der Nähe des Museums mit Gattin Eveline und den Bildern vieler Freunde ein schön adaptiertes Gehöft, in dem er selbst zeichnet und malt.
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