Investition dem Milchpreis zum Trotz

- Michael Walitsch (rechts) will von der Landwirtschaft leben können, der neue Stall für bis zu 90 Kühe ist die Basis dafür.
- hochgeladen von Martin Wurglits
Seit zwei Jahren bewegt sich der Milchpreis auf Kellerniveau. Michael Walitsch aus Neusiedl bei Güssing investiert trotzdem in einen neuen, modernen Stall.
Michael Walitsch aus Neusiedl bei Güssing gehört zu den raren Ausnahmen. Während in den Bezirken Güssing und Jennersdorf der Rinderbestand und die Zahl der Milchbauern kontinuierlich sinken, hat sich der Jungbauer entschlossen, einen modernen großen Rinderstall zu bauen.
"Wir wollen damit den Betrieb für die nächsten zwanzig Jahre sichern und alle aktuellen Tierschutzstandards berücksichtigen", sagt Walitsch, der den Hof heuer von seinem Vater Fritz übernommen hat und von der Landwirtschaft leben können will.
Auch wenn der aktuelle Milchpreis nur bei 29 Cent pro Liter liegt: "Die Preise werden irgendwann auch wieder steigen", ist Walitsch zuversichtlich.
Was für ihn spricht: Er hat genügend eigene Grünland-, Raps-, Mais- und Getreideflächen und kann auf Futtermittelzukäufe verzichten. Auch wenn Walitsch den Bestand im neuen Stall von derzeit 50 auf bis zu 90 Stück Vieh erhöhen sollte, sei genug eigenes Futter vorhanden.
"Von den jüngsten zehn Cent Preiserhöhung pro Liter Milch in den Supermärkten kommt nur ein Cent bei den Bauern an", kritisierte Bauernbund-Landesobmann NR-Abg. Nikolaus Berlakovich bei einem Betriebsbesuch in Neusiedl.
Rinderbestand sinkt weiter
In den letzten fünf Jahren ist der Rinderbestand in den Bezirken Güssing und Jennersdorf um 6,96 % zurückgegangen. Aktuell stehen 5.890 Stück in den Ställen.
Im selben Zeitraum ist die Zahl der Rinderhalter um ein Drittel gesunken. Derzeit gibt es 124 in den beiden Bezirken, 2011 waren es 186. Der durchschnittliche Viehbestand ist dafür in den letzten fünf Jahren von 34 auf 48 Rinder pro Betrieb gestiegen.





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