Familie geriet durch falsche Wanderwegeeinstufung in arge Bedrängnis

Die Markierung sowohl von Kranebitten als auch von der Magdeburger Hütte ist "rot" ohne Hinweis auf die Gefährlichkeit
  • Die Markierung sowohl von Kranebitten als auch von der Magdeburger Hütte ist "rot" ohne Hinweis auf die Gefährlichkeit
  • hochgeladen von Thomas Mautner

Wie sehr kann man sich auf die Wanderwegkategorien verlassen?

Wie oft hört man, dass Menschen in unwegsames Gelände geraten und nicht mehr vor und zurückkönnen? Viel zu schnell vermutet man Leichtsinn der Betroffenen als Grund dafür. Dass dies nicht immer so ist, zeigt ein Fall einer Familie aus Wattens. Was als schöne Wanderung gedacht war, wurde durch eine falsche Einstufung des Weges zu einem wahren Horrortrip.
Mit dem Zug ging es von Kranebitten nach Hochzirl und von dort auf schönen (rot markierten) Wegen zur Neuen Magdeburger Hütte. Diese Strecke wird auch von vielen Mountainbikern befahren. Nach der Einkehr wurde der Ausflug im Sinne der Rundtour über den Schleifwandsteig fortgesetzt. Dieser ebenfalls rot, also mittelschwierig, eingestufte Pfad sollte in rund 2 1/2 Stunden zum Ausgangspunkt in Kranebitten zurückführen. Dieser Steig schlängelt sich anfangs in schönen Serpentinen durch den Wald. Nach rund einer Stunde wird er aber immer schmaler und ausgesetzter und ist mit Laub bedeckt. Teilweise ist er in felsigem Gelände überhaupt abgerutscht, führt immer wieder nach oben und ist nur an einer einzigen Stelle mit Ketten gesichert.
"Da auch niemand von unten herauf kam, wurde die Ungewissheit immer
größer, ob der Weg überhaupt bis zum Ende begehbar sein würde. Das war schon ein sehr mulmiges Gefühl" erzählte Helene M. dem Autor dieser Zeilen.

Erst im unteren Drittel, als der Steig wieder in Serpentinen durchs hohe Gras führt, kam ein ortskundiger Wanderer entgegen und konnte die Familie beruhigen, dass ab sofort keine Überraschungen mehr warten würden. Er berichtete jedoch, dass auch er schon einige brenzlige Erlebnisse hatte. Erst nach 3 1/2 Stunden kam die Familie wohlbehalten im Tal an.
Da bleibt nur noch die Frage warum dieser Weg, wie auf diversen Seiten im Internet beschrieben, nicht als schwarz, also schwierig eingestuft oder gleich gesperrt wird? Obwohl offensichtlich bekannt ist, dass der Steig abgerutscht ist, steht nirgends eine Warntafel bzw. wurden zumindest Seilsicherungen angebracht. Dann hätte die betroffene Familie diesen Weg niemals gewählt und wäre nicht derart in Bedrängnis geraten. Hoffentlich trägt dieser Beitrag dazu bei, dass einmal überdacht wird ob Bergwege wirklich nur in drei Kategorien eingeteilt werden können (90 % sind rot) und zumindest auf der beschriebenen Strecke eine Entschärfung stattfindet.

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