Debatte um das Rauchverbot

Foto: Symbolfoto

Das neue Rauchergesetz erhitzt die Gemüter. Einige Wirte fühlen sich dadurch bevormundet.

HALL. Das vom Nationalrat beschlossene Rauchverbot tritt mit 1. November in der Gastronomie in Kraft. Mit dem Beschluss ist das Rauchen künftig an allen öffentlichen Orten verboten, an denen Speisen und Getränke verabreicht oder konsumiert werden. Dass viele Gäste, aber auch Wirte mit der neuen Regelung nicht glücklich sind, ist ein offenes Geheimnis. Zahlreiche Wirte haben in die Abtrennung zwischen Raucher- und Nichtraucherbereich viel Geld investiert, welches sie wohl kaum zurückbekommen werden. Das Café Sandra in Hall ist eines von vielen Beispielen hierfür. Die Pächterin Irene Partl hat dazu eine klare Meinung: „Ich bin Nichtraucherin und habe in meinem Café viele Gäste, die rauchen. Wenn jetzt durch das neue Gesetz viele Gäste fernbleiben, werden wir halt zusperren müssen. Die Wirtschaftskammer hat uns Wirte da im Stich gelassen. Für mich ist es eine persönliche Freiheitseinschränkung und diese Gesundheitsdebatte finde ich scheinheilig." Auch die Betreiberin vom Café Birgit in Hall findet, dass durch die neue Regelung einige Betriebe zum Handkuss kommen und wahrscheinlich zusperren müssen. „Es soll jedem Wirt freigestellt sein, was er tut. 85 Prozent meiner Gäste sind Raucher. Der Nichtraucher kann es sich aussuchen und der Raucher wird diskriminiert. Da wird einfach über die Köpfe hinweg bestimmt."

Arbeitnehmer

Im Wesentlichen geht es in der hitzigen Debatte vor allem um den Arbeitnehmerschutz. „Dass eine nichtrauchende Kellnerin nicht im blauen Dunst ihrer Arbeit nachgehen muss, ist beim Arbeitsmarktservice ganz klar geregelt", so Alfred Lercher vom AMS Innsbruck. „Wenn sich eine Kellnerin bewirbt und sie sich klar als Nichtraucherin deklariert, sind wir vom AMS bemüht, ihr eine entsprechende Stelle zu vermitteln."

Freies Spiel der Kräfte

Auch Dr. Peter Trost von der Wirtschaftskammer bezieht zu der neuen Maßnahme Stellung: „Wir haben derzeit eine Regelung gehabt, mit der alle zufrieden waren. Das Thema wurde in den letzten Jahren lange hin- und hergeschoben und durch das freie Spiel der Kräfte ist es jetzt so. Es werden einige Betriebe dadurch zusperren müssen. Unter dem Strich wird es für einige Wirte der Todesstoß sein."

Kontrolle?

Wie in Zukunft die Kontrolle des Rauchverbotes aussehen soll, das fragen sich auch viele Lokalbetreiber. Für die Exekutive kein leichtes Unterfangen, die Einhaltung des Verbotes zu kontrollieren, so wird es wohl oder übel an den Wirten und Veranstaltern hängen bleiben, die Kontrolle zu bewahren.

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