„Der Herrgott hat auf mich herabgeschaut“

Bezirksblätter: Sie sind derzeit im Restaurant „Alexander“ mit drei Hauben geschmückt, sind beim ORF und sind sehr erfolgreich. Gibt es noch (Koch-)Träume für Sie?
Alexander Fankhauser: „Ja, sicher. Das wäre einmal die vierte Haube. Aber das bestimmen andere. Und es sind nicht allein die Hauben, die zählen, zufriedene Gäste und ein gesunder Betrieb sind die Grundvoraussetzungen, in der Küche Spitzenleistungen zu bringen.“
"Andi und Alex" ist ein Erfolgsrezept. Wie stehen Sie privat zu Ihrem Fernsehpartner Andi Wojta?
„Sehr gut. Er ist mein bester Freund, wir haben schon vor 20 Jahren bei Reinhard Gerer miteinander gekocht. Wir verstehen uns blendend.“
Bleibt die Sendung wegen der ORF-Sparpläne erhalten?
„Wir wissen es definitiv noch nicht, es gibt keine Vertragsverlängerung, aber wir haben bisher die Verträge nur mit Handschlag besiegelt. Wir wollen beide gerne weitermachen, aber ob das Format so bleibt, steht noch nicht fest. Nur wissen wir, dass uns das Publikum sehr mag, weil wir beide authentisch sind und uns nicht verstellen.“
Wie entstehen die Sendungen „Andi und Alex“?
„Wir stehen jeden Monat zwei Montage und zwei Dienstage vor der Kamera in Wien. Es werden jeweils fünf Sendungen aufgezeichnet. Auch die Rezepte kommen von uns und müssen kochtauglich geschrieben werden.“
Welches Fernsehprojekt würde Sie besonders reizen?
„Eine Kochsendung im Haupt- abendprogramm wäre eine große Herausforderung.“
Eine gute Küche steht und fällt mit guten Produkten und mit einem guten Team. Finden Sie gutes Personal?
„Ja, ich habe Stammmitarbeiter, das ist das Wichtigste. Ich muss mich auf das Team verlassen können, das meinen Weg mit mir geht.“
Auch wenn Sie in Wien sind?
"Nein, ich habe mein Haubenrestaurant „Alexander“ nur geöffnet, wenn ich auch im Haus bin.“
Würden Sie einem jungen Menschen raten, Koch zu lernen?
„Ja, aber nur wenn das erste Ziel ist, Gäste zu verwöhnen und zu kochen. Als Zweck, ins Fernsehen zu kommen oder mit Hauben dekoriert zu werden, eignet sich eine Kochlehre grundsätzlich nicht.“
Der Trend geht zur Regionalität. Finden Sie in Tirol die Produkte, die Sie brauchen?
„Schon. Wenn sich Gastronomie und Produzenten bemühen, können sehr viele heimische Produkte verwendet werden. Und das schätzt der Gast. Ich arbeite nur mit heimischen Produkten, das ist Grundvoraussetzung für den Erfolg.“
Gibt es manchmal Rückzugsgedanken von Alexander Fankhauser?
„Nein, ich habe die Energie und liebe meinen Beruf. Und der Herrgott hat auf mich herabgeschaut. Auch die ORF-Tätigkeit macht mir große Freude. Ich bin mit Leib und Seele überall dabei, bin sehr ehrgeizig und will ans Maximum.“
Wie schaffen Sie es dennoch, Zeit mit Ihrer Familie zu verbringen?
„Im Sommer hat unser Hotel geschlossen, ich bin aber viel unterwegs. Zur Zeit bereiten wir uns auf die Kochshows im Herbst vor, die in den Landeshauptstädten stattfinden. Aber die Familie ist mir sehr wichtig, diese Zeit nehme ich mir.“

Zur Person

Alexander Fankhauser, geboren 1974, lebt mit seiner Frau Petra und seiner Tochter Marlen in Fügenberg.
Zu seinen Hobbys gehört neben dem Kochen das Golfen.
• 1993 schloss er die 5-jährige Hotelfachschule Villa Blanka mit der Matura erfolgreich ab.
• 1993: F&B-Training im Helvetia Bristol in Florenz
• 1994: Koch im Mandarin Oriental Hotel, Hyde Park, London
• 1995: Restaurant Korso bei Reinhard Gerer
• 1999: Rückkehr ins elterliche Hotel „Lamark“
• 2000: USA bei Wolfgang Puck
• 2001: Zwei Hauben Gault Millau
• 2004: Drei Hauben, Teilnahme „Frisch gekocht ist halb gewonnen“
• 2005: „Koch des Jahres“, ein Michelin-Stern
• Seit 2008: Fernsehsendung mit Andi Wojta „Kochen mit Andi und Alex"

Wordrap

Freundschaft bedeutet?
Sehr wichtig.
Essen hat für Sie?
Einen sehr hohen Stellenwert.
Was würden Sie nie essen?
Kaviar und Austern
Lieblingsrestaurant?
Ein gutes Gasthaus.
Bevorzugte Urlaubsregion?
Österreich, Südtirol, Schwarzwald
Das Zillertal ist?
Wohl der schianste Fleck der Welt.

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