Autofreie Altstadt
„Für Hall" möchte Fußgängerzone in Haller Altstadt

  • Zahlreiche Anrainer würden den Vorschlag einer Fußgängerzone begrüßen.
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Die Oppositionsliste „Für Hall" überraschte bei der jüngsten Gemeinderatssitzung mit einem besonderen Antrag. Der Obere Stadtplatz in der Haller Altstadt solle per Verordnung zur Fußgängerzone erklärt werden. Zahlreiche Anrainer würden den Vorschlag begrüßen.

HALL. Der Obere Stadtplatz in Hall zählt mit seinen Betrieben, Gaststätten und Veranstaltungen zu den wichtigsten Plätzen in der Altstadt. Es herrscht dort ein reges Fußgängeraufkommen und auch die Parkmöglichkeiten sowie das nahe Zufahren mit dem Auto zu den Handelsbetrieben wird von Kunden gerne genutzt und geschätzt. Um den Bereich künftig noch attraktiver zu gestalten, möchte die Fraktion „Für Hall" den Oberen Stadtplatz per Verordnung zur Fußgängerzone erklären. „Parkende und vorbeifahrende Autos nehmen dem schönen Platz viel von seiner Attraktivität. Die Idee dahinter ist einerseits eine Verkehrsberuhigung der Altstadt im Sinne der Anwohner, andererseits gäbe es die Möglichkeit, den Oberen Stadtplatz uneingeschränkt zu bespielen", meint GR Nicolaus Niedrist. Der Wunsch nach einer Fußgängerzone stand vor einigen Jahren schon zur Diskussion, weiß Vizebgm. Wolfgang Tscherner. „Damals wurde der Antrag abgelehnt. Zu groß war die Sorge, dass Wirtschaftsbetriebe darunter leiden würden. Aber man sieht, dass es in anderen Städten auch geht. Es gibt gewisse Ladezeiten für Erledigungen. Aus meiner Sicht ergibt es durchaus Sinn, wenn gewisse Bereiche autofrei bleiben", so Tscherner. Eine Fußgängerzone schließe gewisse Ladetätigkeiten oder notwendige Ausnahmen für Gewerbetreibende nicht aus, wird betont. Nach einer Probezeit könnte man die Fußgängerzone auf das weitere Gebiet der Altstadt ausdehnen.

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Anrainer dafür

Betroffene Anrainer leiden unter dem zunehmenden Verkehr in der Altstadt. Anwohner der Mustergasse seien vor Kurzem per Mail an die Oppositionsliste herangetreten und würden den Vorschlag einer autofreien Altstadt bzw. Fußgängerzone durchaus begrüßen. So schreibt eine besorgte Mutter: „Es ist fast unmöglich, unser Kind frei laufen zu lassen. Die Autofahrer rasen ja durch die Altstadt, und das bei einer Spielstraße." Der Obmann-Stellvertreter der Haller Kaufleute, Günter Vettori, sieht den Vorschlag einer Fußgängerzone kritisch. Als Altstadt-Geschäftsbetreiber eines Modegeschäftes äußert er seine Bedenken. „Natürlich ist es schön, wenn in dem Bereich der neuen Gaststätte keine Autos mehr stehen. Ich verstehe aber auch die andere Situation. Gerade das Be- und Entladen ist für viele Geschäftstreibende eine Notwendigkeit, daher ist es eher schwierig", so Vettori.

  • Die Fußgängerzone schließt gewisse Ladetätigkeiten oder notwendige Ausnahmen Gewerbetreibender nicht aus. Nach einer gewissen Probezeit könnte die Fußgängerzone auch auf weitere Gebiete ausgedehnt werden.
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Verkehrssituation gut abgestimmt

Über den Vorschlag einer Fußgängerzone ist die Haller Bgm. Evi Posch nicht gerade begeistert. Sie betont, dass die Verkehrssituation in der Altstadt auf die Bedürfnisse in vielen Bereichen wie Wohnen, Wirtschaften und Geselligkeit sehr gut abgestimmt sind. In der Altstadt sind knapp 2.000 Menschen und rund 300 Betriebe angesiedelt. Es gäbe aus ihrer Sicht keinen Handlungsbedarf. Bei einer Fußgängerzone würden auch die Händler darunter leiden. Die Bürgermeisterin unterstreicht, dass zu den Vorschlägen einer zeitlich begrenzten Zufahrt nicht viel Unterschied zur jetzigen Situation bestehe. „Mir gefällt der Vorschlag nicht. Die Begegnungen und das Zusammenleben funktionieren dort einwandfrei. Wir haben dafür die Wohnstraße, und da fährt man Schritttempo, auch wenn es für einige Autofahrer immer wieder in Erinnerung gerufen werden muss", so Posch. Für Veranstaltungen sowie die Volksschule am Stiftsplatz gäbe es Sonderregelungen. „Das Zufahren ist für viele Händler und Kunden notwendig. Damit dieses gute Miteinander sowie die Gestaltung unserer schönen Altstadt auch weiterhin so bleiben, braucht es die Möglichkeit der Zufahrten und des Parkens“, so die Bürgermeisterin abschließend.

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