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Hall: Meeresfrüchte aus der Region

Daniel Flock und Markus Schreiner mit den Alpengarnelen. | Foto: Alpengarnelen
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  • Daniel Flock und Markus Schreiner mit den Alpengarnelen.
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Aus einer klassischen Wirtshausidee wurde das Projekt "Alpengarnele". Mittlerweile produzieren die zwei Rumer über 10 Tonnen Garnelen im Jahr. 


HALL (mk). Heiße Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sind Daniel Flock und Markus Schreiner bei ihrer Arbeit mittlerweile gewohnt. Sie sind beide die ersten Garnelenzüchter in Österreich. Drei Jahre lang tüftelten die gelernten Konstrukteure an dem Projekt, bevor sie 2015 die erste „Ernte“ einfuhren. Mittlerweile produzieren sie jährlich circa 10 Tonnen White Tiger Garnelen. Durch die selbst gebaute Anlage strömen über 20.000 Liter Wasser. "Es wird auf 28 Grad Celsius aufgeheizt und mit Sauerstoff, Salz und Bakterien angereichert. Wir prüfen laufend alle Werte, stimmen das Futter ab und kontrollieren den biologischen Kreislauf, sodass die Larven ohne Chemie stressfrei aufwachsen“, so Flock. Daher können die Züchter auf unnatürliche Mittelchen verzichten. Ihr Motto: ohne Chemie und Antibiotika.

Mehr Platz

Zuvor waren die beiden Züchter im ehemaligen Wachgebäude am Kasernengelände, in einem 50-Quadratmeter Keller untergebracht. Mit 2018 kam die Übersiedlung in die neue Halle am selbigen Areal. Investitionen in Ausrüstung, neue Becken und Zubehör folgten. Durch das neue Größenverhältnis wurde die Produktion enorm gesteigert. So konnten die beiden Hobbyzüchter ihren Ertrag von 300 Kilogramm pro Jahr auf über 10 Tonnen steigern. "Schließlich sind Futter, ausreichend Platz und das Wasser entscheidend. Das Futter ist ein wichtiger Faktor für das Wachstum der Garnelen", so Flock. "Es ist eine spezielle Mischung, die aus Proteine und Eiweisen besteht." Die zwei bis drei Tage alten Larven beziehen die Tiroler von einem Züchter aus Übersee, mit Stammbaum und Zertifikat. Etwa ein halbes Jahr dauert es, bis die Garnelen das Erntegewicht von 20 bis 30 Gramm erreichen.

Nachhaltig und regional

"Wir hatten auch zusätzlich überlegt, das Salz aus dem Halltal zu verwenden, jedoch gab es damit Probleme. Die Saline gab keine Genehmigung frei, um das Salz zu entnehmen. Aber auch die Inhaltsstoffe des Salzes waren nicht perfekt für die Garnelen."Im Projekt Alpengarnele steckt sehr viel Liebe, sowie auch Freizeit, denn die beiden sind hauptberuflich Konstrukteure. Neben dem Züchten werden auch in Zusammenarbeit mit dem MCI Forschungsprojekte realisiert. Die zwei Jungunternehmer setzen in ihrem Betrieb auch voll auf Nachhaltigkeit und saubere Energie. Um die Energieeffizienz zu erhöhen wurden hohe Ansprüche an Isolationsmaterialen der Becken und Halle gestellt. Eine Solaranlage am Dach beheizt das Wasser im Sommer, eine Photovoltaikanlage ist schon in Planung. Auch einen Ab-Hof -Verkauf haben die beiden Rumer seit Anfang Mai gestartet. Jeden Freitag werden nun am Kasernenweg 43 die kleinen Meerestiere angeboten.

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