Verkehrsentlastung für Hall
Mehrheit für langfristige Option

Die BürgermeisterInnen von Hall, Mils, Absam und Rum mit den Verkehrsplanern | Foto: Kendlbacher
  • Die BürgermeisterInnen von Hall, Mils, Absam und Rum mit den Verkehrsplanern
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HALL. Großes Interesse zeigte die Bevölkerung beim zweiten Informationsabend zur Entlastung der Verkehrssituation. Die Bürgermeisterin von Hall, Eva Maria Posch, und die zurate gezogenen Verkehrsplaner stellten mögliche Konzepte vor.
Zunächst betonten Helmut Köll und Werner Rosinak, dass der Verkehr in den nächsten Jahren in jedem Fall zunehmen werde. Die Gemeinde Hall rechnet nämlich mit einem Bevölkerungszuwachs von 17 % bis 2035. Auch der PKW-Verkehr wird nach der Prognose um 16 % ansteigen, zu den aktuell 140.000 Fahrten pro Werktag kommen bis dahin 22.000 hinzu. Der LKW-Verkehr soll um 19 % zunehmen. "Ich kann verstehen, dass bei Teilen der Anwesenden eine gewisse Enttäuschung erkennbar wurde", sagte Posch hierzu. "Auch die Zeithorizonte der einzelnen Lösungsvorschläge haben nicht gerade ermutigt."
Die möglichen Lösungen konnten die BürgerInnen bereits beim Informationsabend im Mai bewerten. Damals nannten die Anwesenden Lärmschutz, Flächenbedarf und Naturraum als wichtige Kriterien. Viele sprachen sich dafür aus, den Radverkehr attraktiver zu machen und den öffentlichen Verkehr zu verbessern. 

Radwege und ÖPV ausbauen

Beim ersten Informationsabend im Mai nannten die Anwesenden Lärmschutz, Flächenbedarf und Naturraum als wichtige Kriterien. Viele sprachen sich dafür aus, den Radverkehr attraktiver zu machen und den öffentlichen Personenverkehr zu verbessern. Auch Köll und Rosinak empfahlen eine S-Bahnhaltestelle in Mils, an der PendlerInnen ins Auto oder auf das Fahrrad umsteigen könnten. Sie verglichen die vier Lösungsvorschläge "Verkehrssteuerung", "Verbindungsstraße L9 - B171", "Halbanschlussstelle Hall Ost" und "Vollanschlussstelle Mils".

Zwei Varianten empfohlen

Von der Option, den Verkehr auf der B171 zu regulieren, rieten sie ab: Zwar würden dann weniger Autos am Unteren Stadtpatz fahren, die LenkerInnen würden dann aber eher auf den Stadtgraben ausweichen als auf die Inntal-Autobahn. 
Den Verkehr auf der B171 reduzieren würde eine Verbindungsstraße von "Hall Ost" zur L9 auf die Inntalautobahn. Auswirkungen auf die Gemeindestaßen gäbe es bei dieser Möglichkeit kaum. Die "Halbanschlusstelle" Hall Ost würde allerdings wieder zu mehr Verkehr auf der B171 zum Autobahnanschluss hin führen, selbst wenn eine S-Bahnstation Mils mit Umstiegsmöglichkeit auf Fahrrad oder Auto gebaut würde. Vom Haller Gemeindegebiet würde nur wenig Fläche beansprucht, der größte Teil der 12.000 qm Grund liegt südlich der A12. 
Eine Alternative ist eine Vollanschlusstelle zur A12 für Mils. Sie würde den Unteren Stadtplatz in Hall entlasten, allerdings zu mehr Verkehr auf dem Stadtgraben und den Gemeindestraßen führen. Im Mils würde sich der Verkehr von Dorfstraße und Kirchstraße zum Remlrain verschieben. Um das zu umgehen, könnte eine Spange östlich von Mils gebaut werden, was allerdings entsprechend mehr Verkehr dorthin auf der Brunnholzstraße mit sich bringen würde. Eine Vollanschlussstelle würde nebenbei dazu führen, dass das Gewerbegebiet besser erreichbar wäre. Etwa 5.000 qm Haller Grundfläche müssten hierfür zur Verfügung gestellt werden. 
Die Verbindungsstraße B171-L9 könnte nach Meinung der Experten mittelfristig umgesetzt werden. Für eine Vollanschlussstelle in Mils wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung benötig, daher wäre dies ein langfristiges Projekt. In beiden Fällen sei eine S-Bahnhaltestelle in Mils zweckmäßig, an der PendlerInnen ins Auto oder auf das Fahrrad umsteigen könnten.
Die Mehrheit der anwesenden BürgerInnen sprach sich für die Vollanschlussstelle Mils aus. Die Experten werden die Variantenbeurteilung bis zum Frühjahr 2020 fertigstellen. Dann wird die Bevölkerung wieder informiert.

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