Frauen im Fokus
„Meine Aufgabe ist – bei den Menschen zu sein"

Foto: Michael Kendlbacher
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Im Rahmen des Schwerpunkt Themas "Fokus Frau" werden immer wieder Frauen vor den Vorhang geholt, die Besonderes leisten. 

HALL. Schwester Gertrud Schernthanner war Familienhelferin und ist Provinzoberin der Tertailschwestern in Hall. In ihrem Leben stand neben dem Orden der Tertialschwestern auch immer das Helfen von Menschen in Not im Vordergrund. Im Zuge ihrer Ausbildung zur Familienhelferin machte sie ein Praktikum im Elisabethinum in Axams, einer Einrichtung für junge Menschen mit und ohne Behinderung. Dort lernte sie die Tertiarschwestern des hl. Franziskus kennen und schätzen. Der Umgang mit den Kindern und Jugendlichen machte ihr Freude und faszinierte sie. Auch die Behindertenaktivistin und Buchautorin Marianne Hengl lernte sie in Axams kennen.

Eintritt ins Kloster

Nach ihrem Eintritt und der Ordensausbildung kehrte sie in das Elisabethinum zurück. Weil es notwendig war, musste sie bald die Leitung der Jugendgruppe übernehmen und war letztlich 26 Jahre lang im Elisabethinum tätig. „Ich wollte nie eine leitende Stellung haben. Es war nicht das Meine, aber es war notwendig und hat gut geklappt“, so Schwester Gertrud. Dabei war für sie die größte Freude, wenn die Jugendlichen ihren Platz im Leben gefunden haben. „Trotz großer Herausforderungen und schwierigster Handicaps konnten sich viele Jugendliche gut integrieren und eine Ausbildung erfolgreich meistern. Diese Entwicklung hat mich sehr erfüllt“, erzählt die Geistliche. Ein Leitsatz aus der Zeit im Elisabethinum ist ihr dabei besonders in Erinnerung geblieben: „Wir werden fröhlich sein, meistens.“ Die Leitung der Jugendgruppe und die damit verbundene Arbeit prägten das Leben von Schwester Gertrud. Neben dieser verantwortungsvollen Aufgabe wurde sie auch Hausoberin und war damit die Schnittstelle zwischen der Hausleitung und den Schwestern. Dieser Lebensabschnitt war für sie eine wichtige Erfahrung für die spätere Arbeit im Provinzhaus. Noch heute denkt sie gerne an die Arbeit mit den Jugendlichen und die feine Zusammenarbeit in ihrem Team zurück und pflegt immer noch Kontakte. 2013 wurde Sie von ihren Mitschwestern zur Provinzoberin gewählt. Eine ihrer neuen Aufgaben in Hall ist es, einerseits die Lebensbedingungen der Schwestern so zu gestalten, dass Sie einen würdigen Lebensabend erhalten und andererseits den jungen Schwestern Raum zu geben, ihre Berufung in unserer Zeit zu leben. Dafür hat sie den Ausbildungskonvent „Greccio“ gegründet. „Meine Aufgabe ist es, bei den Menschen zu sein.“

Foto: Michael Kendlbacher

Vorliebe fürs Reisen

Auch für andere Länder interessiert sich Schwester Gertrud sehr und als Provinzoberin der Tertialschwestern war sie dafür schon mehrmals in Bolivien und Kamerun. Bis 2018 war sie die Provinzoberin in der Region Bolivien. Damals war ihre Aufgabe Besprechungen an einzelnen Stationen zu führen. „Wenn ich heute zurück schaue, denke ich mir: wir waren sehr mutig."

Mehr dazu

https://www.meinbezirk.at/tag/tertiarschwestern

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