Dem Vize stinkt die Müllgebühr
Müllgebührenordnung sorgt in Absam für Debatten

Vizebürgermeister Arno Pauli (Wir Absamer) verteilte 2020 noch die Müllsäcke selbst und würde den Service auch heuer wieder anbieten. | Foto: Arno Pauli
  • Vizebürgermeister Arno Pauli (Wir Absamer) verteilte 2020 noch die Müllsäcke selbst und würde den Service auch heuer wieder anbieten.
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Die Abfallgebührenordnung und Müllsäcke sorgten jüngst für heftige Wortgefechte im Absamer Gemeinderat.

ABSAM. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es heiß her. Besonders der Punkt Müllgebührenordnung sorgte dabei für hitzige Diskussionen. Die Fraktion Wir Absamer hatte bereits im Mai – noch bevor das Land Tirol die Gemeinden dazu aufforderte – einen Gebührenstopp bis Ende 2023 beantragt. Konkret sollte auf die Erhöhung aller Gebühren verzichtet werden, die die Gemeinde selbst gestalten kann. „SPÖ und Grüne haben diesen Antrag nun überraschend abgelehnt und die Formulierung abgeändert in "so gering wie möglich", ärgert sich Vizebgm. Arno Pauli. Genau so sieht es auch sein Parteikollege und GV Michael Unterweger in einer Aussendung. "SPÖ und Grüne wollen die mündigen Bürgerinnen und Bürger wohl für dumm verkaufen! Es soll mit offenbar ideologisch geprägten Verteuerungsmaßnahmen weniger Restmüll produziert werden, obwohl wir in Absam im österreichweiten Vergleich bereits vorbildlich sind."

Kleinere Säcke

Für Vizebgm. Max Unterrainer (SPÖ) ist der Fall ganz klar. „Das ist keine versteckte Gebührenordnung!" Laut Unterrainer entstand die Ursprungsidee noch unter der damaligen Partei ZukA, die mit der Idee Bürgerkarte neue Impulse setzen wollte und diese nicht nur für die Einfahrt im Recyclinghof, sondern auch für andere Serviceleistungen wie zum Beispiel eine Müllsackausgabe am Automat einsetzen wollte. „Mit der Umstellung auf die Automaten verändert sich auch die Möglichkeit der Säcke. Bisher hatten wir 60- und 40-Liter-Säcke – wir stellen das ganze jetzt auf 40-Liter-Säcke um. Dadurch wird sichergestellt, dass auch von kleineren Haushalten regelmäßig der Müll abgeholt werden kann und nicht längere Zeit Zuhause liegen bleibt", kontert Unterrainer die Vorwürfe. Dazu gibt es auch die klare Empfehlung vom Land an die Gemeinden, den Müll künftig zu reduzieren. Zur Abfallgebührenordnung sagt Unterrainer: „Nachdem wir nun auf die 40-Liter-Säcke umgestellt haben (sieben Liter pro Woche), ändert sich klarerweise auch die Gebührenordnung. Von 13 Säcken pro Person haben wir jetzt auf zehn Säcke pro Person reduziert. Das ist die Änderung, die im Hintergrund liegt. Warum Pauli daraus eine Verteuerung ableitet, erschließt sich mir nicht", so Unterrainer, der auch betont, dass die Grundgebühr dazu dient, dass der Müll Woche für Woche abgeholt wird. „Weil diese Gebühr nicht geändert wurde, sagt Pauli, dass es hier zu versteckten Gebühren kommt, aber das ist ein Schmarrn", so Unterrainer weiter. Auch Bgm. Manfred Schafferer versteht die Vorwürfe nicht. „Das ist keine Müllgebührenerhöhung, sondern eine Reduktion der Ausgabe. Die Gebühren bleiben die gleichen – es gibt halt weniger Müllsäcke. Es wird aber keiner in seiner Tasche spüren." Für Vizebgm. Pauli ist noch offen, wie die Organisation der Müllsackausgabe im kommenden Herbst aussieht. „Wenn nötig, werden wir auch in diesem Jahr die Zustellung anbieten", betont Pauli. Laut Bgm. Schafferer ist mit den Müllsackautomaten in Verbindung mit der Bürgerkarte schon ab nächstem Jahr zu rechnen.

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