Schreckgespenst Schlaganfall: Risiko kann um 80 Prozent gesenkt werden

v. l.: Regina Norz (Bezirksobfrau Forum Land), Bezirksarztvertreter Dr. Klaus Schweitzer, Prof. Johann Willeit und Bezirksbäuerin Maria Kranebitter.
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  • hochgeladen von Barbara Hoffmann-Ammann

Ein Schlaganfall tritt plötzlich im Gehirn, also der Schaltzentrale unseres Körpers auf. Dementsprechend können die Folgen dramatisch sein. Jährlich erleiden 25.000 ÖsterreicherInnen einen Schlaganfall, in Tirol ereignen sich rund 2.000 pro Jahr. Heutzutage ist die Prognose für viele PatientInnen deutlich besser, wenn im Notfall rasch und richtig gehandelt wird, erklärte Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit, leitender Oberarzt der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Medizin für Land und Leute“ in Tulfes.

Durch Aufklärung die Angst vor dem „Schreckgespenst Schlaganfall“ nehmen, war Ziel des verständlichen und anschaulichen Vortrages von Prof. Johann Willeit in Tulfes. Der bekannte Forscher und Neurologe verdeutlichte, dass die Überlebens- und Rehabilitationschancen sich bei einem Schlaganfall durch die modernen Schlaganfalleinheiten („Stroke Units“), die in Österreich flächendeckend zur Verfügung stehen, stark verbessert haben. Darüber hinaus ist es wichtig, Risikofaktoren für einen Schlaganfall zu minimieren. Aktuelle medizinische Studien zeigen, dass das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, durch eine Anpassung des Lebensstils um bis zu 80 Prozent reduziert werden kann. „Dabei geht es nicht nur darum, sich selbst zu überwinden, einen gesünderen Lebensstil zu führen. Ich habe auch eine Verantwortung meinen nächsten Angehörigen gegenüber. Ein Schlaganfall ist ein markanter Lebenseinschnitt, nicht nur für die Patientinnen und Patienten, sondern auch für das soziale Umfeld“, erklärte der gebürtige Brunecker. Die fünf Gebote der Gesundheitsvorsorge lauten: Wenig Alkohol, nicht rauchen, täglich mindestens 30 Minuten Sport, gesunde, ausgewogene Ernährung und die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen.

Hauptrisikofaktor Bluthochdruck

Bluthochdruck ist nach wie vor der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Deshalb sollte jede Tirolerin bzw. jeder Tiroler ihren/seinen Blutdruck kennen und regelmäßig überprüfen. Als Richtwert nennt Prof. Willeit Wettlauf mit der Zeit: Notruf 144!
Wenn es zu einem Schlaganfall kommt, beginnt für die PatientInnen ein Wettlauf mit der Zeit: Denn um Folgeschäden zu vermeiden oder gering zu halten, sollte eine Behandlung so rasch wie möglich, auf jeden Fall innerhalb der ersten drei bis vier Stunden, erfolgen. „Wir können daher nur effizient arbeiten, wenn wir vernetzt tätig sind“, sagt Prof. Willeit. „Alle Bereiche, von der Rettung über die Akutkrankenhäuser in den Bezirken bis zur hochspezialisierten Universitätsklinik in Innsbruck, arbeiten in Tirol zusammen, um allen Patientinnen und Patienten die bestmöglich Behandlung zu kommen zu lassen.“ Deshalb gilt: „Wenn Sie Anzeigen eines Schlaganfalles oder Warnsignale erkennen, sofort die Rettung, Telefon 144, verständigen, damit diese Hilfskette gestartet werden kann.“ Typische Anzeichen für einen Schlaganfall sind plötzliche Lähmung einer Köperhälfte, hängender Mundwinkel, plötzliche Sprachstörung, plötzliche Sehstörungen an einem Auge oder in einer Gesichtsfeldhälfte heftiger Schwindel mit Doppelbilder und Gangunsicherheit
Alle wichtigen Informationen zum Thema Schlaganfall:
www.schlaganfall-tirol.info

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