Tragödie in Mils – Mord und Selbstmord

In diesem Haus tötete der 56-Jährige zuerst seine Exlebensgefährtin und dann sich selbst. | Foto: ZOOM-tirol
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  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Als die Polizei am vergangenen Samstag zu einem Haus am Haslachweg gerufen wurde, war es schon zu spät. Die Beamten bzw. die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten nur noch den Tod der 56-jährigen Bewohnerin und ihres gleichaltrigen Exlebensgefährten Jani K. feststellen. Die Polizei konnte den Tathergang schnell ermitteln.
Jani K. hatte sich bei seiner früheren Lebenspartnerin telefonisch angemeldet. Offensichtlich wollte er mit ihr eine Aussprache haben. Im Laufe des Gespräches bekam es dann aber die Frau mit der Angst zu tun und flüchtete in den ersten Stock ins Zimmer ihrer Mutter und versuchte sich dort zu verbarrikadieren. Jani K. drückte aber die Tür ein und erschoss seine Expartnerin und richtete sich anschließend selbst. Die Mutter der Frau musste das alles mitansehen. Die Angehörigen des Opfers werden psychologisch betreut. „Trotz des furchtbaren Ereignisses war die Mutter relativ gefasst und konnte uns den Tathergang schildern“, erzählt der leitende Ermittler der Polizei, Christoph Hundertpfund.
Der Täter hinterließ am Tatort einen Abschiedsbrief, in dem er schrieb, dass er diese Welt verlassen will und dabei seine Freundin „mitnehmen“ wolle.

Täter war unauffällig
Niemand hätte die Tragödie in Mils voraussehen können. Der 56-jährige Gemeindearbeiter Jani K. führte ein unauffälliges Leben. „Er war gut 20 Jahre bei der Gemeinde beschäftigt. Er war immer sehr engagiert. Als Sportwart hat er dafür gesorgt, dass immer alle Anlagen in einem Top-Zustand waren“, weiß der Milser Bürgermeister Peter Hanser und erinnert sich: „Als Bürgermeister in einer kleinen Gemeinde kennt man natürlich alle Mitarbeiter und weiß auch was über ihr Privatleben. Die Beziehung unseres Gemeindearbeiters mit der 56-jährigen Lehrerin war allen bekannt. Sie waren ja oft gemeinsam als Paar bei Veranstaltungen.“ Auch das Beziehungsende hat der Bürgermeister mitbekommen: „Heute sind Scheidungen und Trennungen ja fast schon normal. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass deshalb bei unserem Gemeindearbeiter die Sicherungen durchbrennen.“
Auch Peter Wurm, Obmann des SV Mils, ist fassungslos: Ich kenne Jani schon seit 30 Jahren und habe früher sogar Fußball mit ihm gespielt. Er hat seine Arbeit am Sportplatz immer sehr gut gemacht. Ich habe schon mitbekommen, dass die Beziehung mit seiner Freundin geendet hat. Er ist ja wieder in seine kleine Dienstwohnung am Sportplatz eingezogen. Außerdem hatte er gesundheitliche Probleme. Es ging ihm in letzter Zeit vielleicht nicht so gut, aber niemand wäre auf die Idee gekommen, das Jani sich oder seiner Lebensgefährtin etwas antun will.“
„Das Ganze ist eine Tragödie. Unsere Anteilnahme gehört vor allem der Familie des Opfers. Aber ich denke auch an die Angehörigen des Täters. Unser Gemeindearbeiter hat ja zwei erwachsene Kinder. Ich habe mit ihnen gesprochen, auch für sie ist die Tat ihres Vater einfach unvorstellbar“, erklärt Bgm. Hanser abschließend.

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