Jugend Arbeit Mobil erweitert Angebot
"Unser Ziel ist es, alle Jugendlichen zu erreichen"

Die MitarbeiterInnen der Jugend Arbeit Mobil: Martin Bidner, Sebastian Dörr, Lea Gruber, Thomas Sölder, Geschäftsführerin Regina Fischer, Babsi Erhard, Stefan Geiger und Jasmin Kirchmair | Foto: Michael Kendlbacher
  • Die MitarbeiterInnen der Jugend Arbeit Mobil: Martin Bidner, Sebastian Dörr, Lea Gruber, Thomas Sölder, Geschäftsführerin Regina Fischer, Babsi Erhard, Stefan Geiger und Jasmin Kirchmair
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HALL (red). Heuer hat die Jugend Arbeit Mobil in der Unteren Lend an einem weiteren Tag geöffnet: Jeden Mittwochnachmittag können sich Zwölf- bis Neunzehnjährige im Container am Sportplatz Pigar treffen. "Wir bieten verschiedene Aktivitäten an, manchmal Eis essen oder andere Ausflüge, aber auch Fußballspielen in der Halle. Die Jugendlichen können sich einbringen und selbst entscheiden, was sie gerne machen möchten", erläutert Regina Fischer, Geschäftsführerin des Vereins Mobile Jugend- und Gemeinwesenarbeit Innsbruck Land Ost. Im Interview spricht sie über Ziele und Aufgaben des Projektes  JAM – Jugend Arbeit Mobil.  

Welche Ziele verfolgt JAM?
Wir beraten, begleiten und unterstützen, mit dem Fokus, dass Jugendliche unsere "Arbeitgeber" sind. Das Angebot ist anonym und gratis, zu allen Themen der jugendlichen Lebenswelt.

Warum ist es wichtig, dass Heranwachsende die Angebote von JAM nutzen können?
Für mich ist das Zentrale, dass manche Jugendliche keine Möglichkeiten haben, mit jemandem zu reden. Wir sind dann ein anderes erwachsenes Gegenüber als zu Hause oder in der Schule. Manche Jugendliche können die Angebote anderer Vereine nicht wahrnehmen. Wir bieten deshalb verschiedene Angebote, kümmern uns um die Jugendlichen und stehen immer hinter ihnen, egal was ist.

Was sind die wichtigsten Themen für die Jugendlichen?
Oft geht es um Beziehungen, Freundschaften und Liebe oder um Zukunftsperspektiven und Selbstfindung, aber auch um die digitale Welt. Weitere Themen sind Schönheitsideale, Familie, Konflikte und Experimentieren mit Drogen und Alkohol.

Welche Maßnahmen setzen die Gemeinden, um junge Menschen verstärkt einzubinden? 
Es sind schon Angebote entstanden. Wir haben einen großen Standpunkt, um mit der Gemeinde auf Augenhöhe zu verhandeln. In Rum haben die Jugendlichen im März eine fiktive Gemeinderatssitzung durchgespielt, in Hall haben wir eine Fläche zum Graffitisprayen bekommen, in Mils gab es das Bankl-Projekt (Anmerkung der Redaktion: JAM und der Sportausschuss des Gemeinderates regten an, dass Auszubildende der Tiroler Fachberufsschule Holz mobile Holzbänke bauen könnten. Diese wurden im Mai im Ort aufgestellt). Wenn man mit den Gemeinden im Austausch ist, passiert auch was. Wir werden gut unterstützt vom Land und von den Gemeinden. 

Klassisches Streetwork und Jugendtreffs

Um die Jugendlichen zu erreichen, suchen die neun JAM-MitarbeiterInnen sie in der Stadt auf: In Parks, auf Plätzen, dort, wo sie sich aufhalten. Als "klassisches Streetwork" bezeichnet Fischer diese Art der Kontaktaufnahme. Inzwischen findet sie auch im digitalen Raum statt. Vor allem in den sozialen Medien Instagram und WhatsApp stellen die JAM-MitarbeiterInnen Kontakt zu den Jugendlichen her.
Umgekehrt kommen die Heranwachsenden von sich aus auf die JugendarbeiterInnen zu: In der Turnhalle der Polytechnischen Schule Hall veranstaltet JAM jeden Donnerstag einen Fußballabend. Dadurch ergäben sich oft Beratungsgespräche, erzählt Fischer. Der gleiche Gedanke steht hinter dem offenen Treff "Girls JAM", wenn die Anlaufstelle in Hall speziell für Mädchen und junge Frauen geöffnet ist. Auch beim neuen Angebot im Container in der Unteren Lend können die Jugendlichen die JAM-MitarbeiterInnen auf Probleme ansprechen. 
An der NMS Posch und dem Schulzentrum Hall stehen die JugendarbeiterInnen wöchentlich zu Beratungsgesprächen zur Verfügung. Entgegen dem Klischee, dass SozialarbeiterInnen oft mit schwierigen Heranwachsenden aus sozial schwachen Milieus zu tun haben, versteht Fischer das Projekt als allgemeinen Auftrag: "Unser Ziel ist es, alle Jugendlichen zu erreichen."

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