Zwei Rehe nach Unfall erschlagen

Zuerst angefahren, dann erschlagen: Diese beiden Rehe starben kürzlich nach einem Zusammenstoß mit einem Auto in Ehenbichl. | Foto: Polizei
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  • hochgeladen von Günther Reichel

EHENBICHL (rei). Irgendwann zwischen dem 16. (Freitag) und 17. August (Samstag) wurden im Zeitraum zw. 20 und 8 Uhr zwei Rehkitze auf der Krankenhausstraße in Ehenbichl auf Höhe der Waldrast vermutlich von einem Auto angefahren. Der Lenker des Fahrzeuges dürfte die Tiere dann zu einem nahegelegenen Holzlagerplatz getragen und sie hier mit einem Holzscheit erschlagen haben. Die Polizei bitte um Hinweise (Tel. 059133-1750).

Eine grausame Tat?

Eine grausame Tat? „Jein“, sagt Bezirksjägermeister Arnold Klotz aus Heiterwang. Was für einen „Nichtjäger“ bestialisch klingt, könnte durchaus einen Hintergrund mit jagdlichem Wissen haben. Angefahrenes Wild verendet nicht selten verletzt im Wald. Wird nach einem Zusammenstoß ein Jäger gerufen, bleibt diesem zumeist nichts anderes übrig, als das Tier zu suchen und dieses dann durch einen gezielten Schuss von seinen Qualen zu befreien.
Im Fall von Ehenbichl wurden die beiden Rehe erschlagen. „Das macht normalerweise niemand, der mit der Jagd nichts zu tun hat“, glaubt Arnold Klotz. Ein gewisses Wissen darüber, was nach so einem Unfall passiert, ist seiner Meinung nach daher durchaus denkbar.
Rund 50 Unfälle, bei denen Wild in ein Auto läuft, werden jährlich im Bezirk Reutte angezeigt. Die Dunkelziffer an Wildunfällen dürfte höher sein. Nicht selten könnte auch Alkohol im Spiel sein - jedenfalls in jenen Fällen, in denen die Anzeige bei der Polizei ausbleibt.

Unfälle unbedingt melden!

Jeder, der etwas Herz hat, würde den Zusammenstoß mit einem Tier bei der Polizei melden, damit diese den zuständigen Jäger informieren kann. Wer eine Kaskoverischerung für sein Auto hat, muss einen solchen Unfall sogar melden, sonst zahlt der Versicherungsträger nicht. Dennoch werden etliche Unfälle nie bekannt. „Da liegt für uns die Vermutung nahe, dass mancher Autolenker alkoholisiert war“, nimmt sich Klotz kein Blatt vor den Mund.
Ob das auch beim geschilderten Fall in Ehenbichl der Fall war, kann der Außerferner Bezirksjägermeister natürlich nicht wissen. Für ihn ist das aber eine naheliegende Denkvariante. Er appelliert an alle Autofahrer, sich bei der Polizei zu melden, wenn ein Tier angefahren wurde. Handelt es sich um Rotwild, bleibt zumeist auch gar nichts anderes übrig, zu groß sind die Tiere und damit auch die Schäden.
Anders ist die Sache oft bei Rehen. Die zierlichen Tiere wiegen nicht viel. Ein Zusammenstoß hat für das Reh fatale Folgen, der Sachschaden am Auto ist oft aber gering. Da überlegt sich manch einer, ob er die Polizei rufen soll.
Mit dem bevorstehenden Herbst steigt übrigens die Gefahr von Wildunfällen. Arnold Klotz rät daher eindringlich, bei Überlandfahrten erstens sehr konzentriert zu sein und zweitens sicherheitshalber den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Sicher ist sicher!

Zuerst angefahren, dann erschlagen: Diese beiden Rehe starben kürzlich nach einem Zusammenstoß mit einem Auto in Ehenbichl. | Foto: Polizei
Bezirksjägermeister Arnold Klotz appelliert, Unfälle mit Wild unbedingt bei der Polizei anzuzeigen. | Foto: Archiv
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