„Die Politik muss mehr für Junge tun“

Der 1990 geborene Philipp Gaugl sieht sich vor allem als Vertreter der Jungen in der Politik.
  • Der 1990 geborene Philipp Gaugl sieht sich vor allem als Vertreter der Jungen in der Politik.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

BEZIRKSBLATT: Herr Gaugl, seit wann sind sie politisch tätig?
Philipp Gaugl: Im Jahr 2006 haben wir von der Schule aus eine Sitzung des Nationalrates in Wien besucht. Zu sehen, wie die Gesetze in Österreich gemacht werden, hat mich unglaublich fasziniert. Im Jahr 2007 habe ich beim Jugendbeirat in Absam mitgemacht, 2009 habe ich mit Gleichgesinnten die Junge ÖVP Absam gegründet. 2010 wurde ich dann Gemeinderat in Absam.

Sie sind in Absam mit Abstand der jüngste Gemeiderat. Ist das schwierig?
Am Anfang muss man sich als Junger erst einmal Respekt verschaffen, wenn man gute Arbeit leistet, wird man aber schnell akzeptiert. Generell ist es die Sachpolitik, die zählt, für parteipolitische Geplänkel ist in der Gemeindepolitik kein Platz. In Absam habe ich eine sehr gute Gesprächsbasis mit allen anderen Politikern.

Was sind die Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit?
Ich bringe mich in der Jugendpolitik ein, das wichtigste Thema ist dabei eindeutig der Bereich „Leistbares Wohnen“. Einerseits ist es wichtig, dass der soziale Wohnbau gefördert wird. Andererseits weiß ich natürlich, dass der Staat auch nicht unbegrenzt Geld für Neubauten hat. Man kann nicht mehr ausgeben als man einimmt, dass ist für mich ein ganz wichtiger politscher Grundsatz. Ich kenne Fälle, wo junge Menschen an das elterliche Haus anbauen wollten und durch überstrenge Gesetze und Vorschriften daran gehindert wurden. Durch eine Entbürokratisierung könnte da viel gewonnen werden.

Die Wahlbeteiligung sinkt, vor allem Junge interessieren sich immer weniger für Politik. Was wollen Sie dagegen tun?
Die aktuelle Politikverdrossenheit ist sicher auf den Sumpf der Korruption zurückzuführen. Wenn diese Missstände beseitigt sind, wird auch wieder das Vertrauen der Bürger zurückkommen. Andererseits gibt es auch viele Junge, die sich in der Politik überhaupt nicht auskennen. Mehr poltische Bildung der Gesellschaft, speziell in den Schulen, ist deshalb ein großes Anliegen von mir.

Was kann man für junge Menschen noch tun?
Die Berufsberatung für junge Menschen muss unbedingt ausgebaut werden. Auf meinen Antrag hin fördert die Gemeinde Absam diese Beratungen. Außerdem muss die Fortbildung von Fachkräften stärker gefördert werden, es kann nicht sein, dass ein Universitätsstudium gratis ist und eine Meisterprüfung, die einige Tausend Euro kostet, selbst zu zahlen ist.

Wie kann man das Leben am Land attraktiver machen?
Die Nahversorgung muss gestärkt werden. Das ist für mich ein Thema, welches auch junge Menschen angeht. Die Konsumenten sollen die Chance haben, vor Ort gesunde Produkte zu kaufen, von Produzenten, die sie kennen und denen sie vertrauen können.

Das Gespräch führte
Stefan Fügenschuh

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