Grüne wollen Badesee in Mils

„Ein Badesee fehlt in Mils noch, die Gemeinde soll ein konkretes Projekt ausarbeiten“, fordern die Grünen. „Reden kann man über alles, aber ich glaube, wir haben in Mils zur Zeit andere Sorgen“, wiegelt Bürgermeister Peter Hanser ab.
MILS (sf). Dass die Gemeindefinanzen angespannt sind, weiß auch GR Josef Leitner von den Milser Grünen. „Deswegen wollen wir auch kein Riesenprojekt wie den Innsbrucker Baggersee, sondern nur einen Badesee, der inklusive der Liegewiesen vielleicht nur so groß ist wie ein Fußballfeld. Auf teure Attraktionen wie Sprungtürme, Inseln oder Schwimmbecken soll dabei verzichtet werden. „Wir wollen keine Touristenattraktion, sondern eine Erholungsmöglichkeit für die Einheimischen“, so Leitner. In dem Antrag, den die Grünen im Gemeinderat eingebracht haben, ist übrigens kein konkreter Standort genannt. „Wir als Oppositionspartei können ja keine Verhandlungen mit den Grundstücks-eigentümern führen, das wäre Sache der Gemeindeführung“, erklärt dazu Leitner, der sich aber schon umgeschaut hat. Ein möglicher Standort wäre hinter dem Tennisplatz. Ein anderer Standort wäre beim Sozialen Zentrum St. Joseph. „Dort könnte das Zentrum ein Café betreiben und der Badesee würde damit auch die Integration der Heimbewohner unterstützen“, schlägt Leitner vor.

Bürgermeister stellt Bedingungen
Prinzipiell bin ich dafür, jeden Antrag im Gemeinderat zu diskutieren, egal zu welchen Thema“, gibt sich Bürgermeister Peter Hanser zurückhaltend, „aber eine Gemeinde muss sich sehr genau überlegen, welche finanzielle Lasten sie sich auferlegt. Die Gemeinde verfügt über kein geeignetes Grundstück, also müssten wir eines pachten. Dazu kommen dann noch Kosten für die Infrastruktur wie eine Straße, Parkplätze, ein Restaurant usw. und ein jährliches Defizit. In den nächsten Jahren hat die Errichtung eines neuen Seniorenheimes oberste Priorität, das darf keinesfalls durch unüberlegte Ausgaben gefährdet werden.“

Auch Maurer (SPÖ) für Badesee
„Der Badesee ist eine alte Forderung von mir und der Milser SPÖ, es freut mich, wenn sich jetzt auch die Grünen dafür einsetzen“, kommentiert GR Wolfgang Maurer die Diskussion. „Ich bin überzeugt, dass man ein für die Gemeinde leistbares Projekt ausarbeiten kann. Ein kleiner See ist viel billiger als ein Schwimm-oder gar Hallenbad, weil man so gut wie keine Technik braucht. Die Gemeinde steckt ja auch Geld in den Fußball- und den Tennisplatz.“
„Ein Badesee im Ort wäre auch gut für die Umwelt“, ist Leitner überzeugt, „anstatt ein Auto benutzen zu müssen, könnten die Milser dort zu Fuß hingehen oder ein Elektrofahrrad benützen.“