Letztes Postamt in Region sperrt zu

Die Post übersiedelte in Aldrans erst vor wenigen Jahren in das jetzige helle und moderne Lokal.
  • Die Post übersiedelte in Aldrans erst vor wenigen Jahren in das jetzige helle und moderne Lokal.
  • hochgeladen von Stefan Fügenschuh

Das Postamt in Aldrans ist die einzige Filiale im südöstlichen Mittelgebirge. Trotzdem soll es jetzt geschlossen werden. Die Aldranser, allen voran Bgm. Adi Donnemiller, sind empört!

ALDRANS (sf). Erst vor wenigen Jahren wurde die Poststelle in Aldrans in einen Neubau gegenüber der stark frequentierten MPreis-Filiale verlegt. Die Ankündigung über die Medien, dass auch das Aldranser Amt zugesperrt werden soll, war für die Betroffenen ein schwerer Schock. „Ich bin wirklich sauer, sogar den Angestellten hat man nichts gesagt“, empört sich Bgm. Donnemiller. „So kann man mit den Menschen nicht umgehen.“ Inzwischen hat die Gemeinde ein offizielles Schreiben der Post erreicht, indem erklärt wird, dass die Filiale unrentabel ist. „Diese Berechnungen sind für mich nicht nachvollziehbar, an Zahlen kann man so lange herumdrehen, bis man alles beweisen kann“, kritisiert Donnemiller, der jahrzehntelang als Buchhalter gearbeitet hat.

Post beharrt auf Schließung
„Wir überlegen uns sehr genau, bevor wir eine Filiale zusperren“, entgegnet der Pressesprecher der Post, Martin Riedl. „Wir schließen erst, wenn ein Amt länger in den roten Zahlen ist und wenn wir auch für die Zukunft keine Chance sehen, kostendeckend zu arbeiten. Außerdem müssen wir die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und sperren erst zu, wenn wir einen Postpartner gefunden haben. Wir können uns auch vorstellen, Verträge mit mehreren Postpartnern im südöstlichen Mittelgebirge abzuschließen, etwa auch in Sistrans oder Ampass. Die Versorgung würde dann sogar besser als jetzt.“ Die Post hat die gesetzliche Verpflichtung, dass für 90 % der Bevölkerung ein Postdienstleister innerhalb von 10 km zu erreichen ist. Viele Gemeiden im südöstlichen Mittelgebirge sind aber weiter als 10 km von Innsbruck entfernt. „Wir nehmen unseren Versorgungsauftrag sehr ernst“, versichert Riedl.

Gemeinde als Postpartner?
Allerdings hat die Post noch keinen Partner gefunden, diese Woche finden erst Gespräche mit Bgm. Donnemiller statt. „In 12 Gemeinden in Tirol ist das Gemeindeamt der Postpartner, in weiteren 13 der Tourismusverband“, stellt Riedl fest, „die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. „Immer will man alle Pflichten und Lasten den Gemeinden aufhalsen“, zeigt sich Donnemiller wenig begeistert, allerdings ist er für alle Gespräche offen. Donnemiller hofft allerdings immer noch, dass die bestehende Filiale bestehen bleibt: Viele wickeln dort auch ihre Bankgeschäfte ab, ein Postpartner kann das nicht.“

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