Musikkapelle mit Platznot

(mh). Die Musikkapelle Sellrain ist derzeit in Sorge um ihren Fortbestand. Grund: Das Mietverhältnis im bisherigen Probelokal wurde aufgekündigt. Der Auszug ist bereits erfolgt, die Instrumente im alten Lokal verstaut, dass aber für weitere Probenarbeit gänzlich ungeeignet ist, so Obmann Martin Wolf: "Trotz Renovierungsarbeiten kann es hier nicht weitergehen. Hier gibt es weder den notwendigen Platz noch die Voraussetzungen." Die bisherigen Folgen sind weitreichend: Drei Konzerte wurden ebenso abgesagt wie die Teilnahme an der nächsten Prozession: "Ohne Proben gibt es auch kein Ausrücken", legt sich der Obmann fest. "Ich glaube, dass es einigen gar nicht bewusst ist, was es für das Dorf bedeutet, wenn es keine Musikkapelle mehr gibt!" Die Zeit drängt, mahnt Martin Wolf: "Wir haben bereits einige Austritte von verdienten Musikanten. Bezüglich der Jungmusikanten werden wir versuchen, diese wenigstens vorübergehend bei der MK Gries unterzubringen. Es braucht dringend Gespräche mit der Gemeindeführung."

Projekt abgelehnt
Dass es schon lange eine Lösung geben hätte können, bemängelt SP-Vizebürgermeister Georg Dornauer. "Bereits vor Jahren haben wir vorgeschlagen, einen Turnsaal mit angrenzendem Probelokal zu bauen, wir wurden aber damals von der VP überstimmt." Die anschließenden Diskussionen innerhalb der Musikkapelle waren auch der Grund für den Austritt des damaligen Stabführers Georg Dornauer.

Keine politische Debatte
Bgm. Norbert Jordan will sich indes auf keine politische Debatte einlassen. "In meiner langen Amtszeit wurde so viel Geld in die Musikkapelle investiert, um mir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen", so der Bürgermeister, der sich weiter nicht mehr äußern will, bevor die geforderten Gespräche mit der Leitung der Musikkapelle nicht stattgefunden haben. "Innerhalb der nächsten vierzehn Tage wird es ausführliche Gespräche geben und ich hoffe, dass wir dabei den Fortbestand sichern können. Mehr ist derzeit dazu nicht zu sagen!"