Kampf ums Überleben
Die Auswirkungen der Coronakrise machen auch vor dem heimischen Fußball-Unterhaus nicht halt.

Solche Bilder werden wohl noch eine Weile der Vergangenheit angehören.
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  • hochgeladen von Georg Hubmann

Während die kleineren Vereine der Landes-, Gebiets- und Bezirksligen zum Teil ums nackte Überleben kämpfen, geht es den Regional- und Tirolligisten vergleichsweise gut. Doch auch diese sind mit massiven, vor allem finanziellen Problemen konfrontiert und verzeichnen auch noch den ein oder anderen Trainer- bzw. Spielerabgang, von Motivations- und anderen Problemen ganz zu schweigen.

Ausfall der Eintritts- und Sponsorengelder

So beklagt SV Hall-Obmann Alexander Breitfelder das Aussetzen des Spielbetriebs auf unbestimmte Zeit: „Durch den Lockdown auch im Sportbereich gehen uns sämtliche Einnahmen aus dem Spielbetrieb verloren.“ Umso glücklicher kann sich der Verein schätzen, dass die Stadt Hall, der Tiroler Fußballverband und auch der ASVÖ Tirol ihm finanziell unter die Arme greifen. Bei den Sponsoren sieht es hingegen nicht so gut aus, denn welches Unternehmen möchte schon in einen Verein investieren, der weder von einem sportbegeisterten Publikum noch von den Medien beachtet wird. Die fehlende Öffentlichkeitswirkung ist für die Unternehmen ein ebenso großes Problem wie deren eigene finanzielle Sicherstellung. „Vor dem Hintergrund einer wirtschaftlich schwierigen Zeit möchten wir unseren jahrelangen Unterstützern keine Last sein und haben daher einen Großteil der laufenden Sponsoringverträge eingefroren“, so Breitfelder.

Fehlende Planungssicherheit

Aber auch die fehlende Planungssicherheit macht dem Verein zu schaffen: „Es ist ein Unterschied, ob wir auf ein bestimmtes Datum hinarbeiten oder ob wir quasi in der Luft hängen und von den Entscheidungen der Politik abhängig sind.“ So gesehen bringt das Aufgehen der Sportplätze für den Kinder- und Jugendbereich zwar ein Stück „Normalität“ zurück, die vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen müssen jedoch erst ausgearbeitet werden. „Hierzu bedarf es einer Reihe klarer Anweisungen für unsere Coaches, die ja nicht für einen Trainingsbetrieb unter diesen Vorzeichen ausgebildet sind.“ Von einem regulären Trainings- bzw. Spielbetrieb ist auch der Kampfmannschaftsbereich weit entfernt „Aufgrund der ungewissen Dauer der Maßnahmen ist es unsere oberste Priorität, die Motivation bei den Funktionären, Trainern und vor allem Spielern hoch zu halten. Das ist nicht gerade einfach, sind wir doch jetzt schon mit einigen Abgängen konfrontiert.“

Haller Löwen trotzdem kämpferisch

Im Hintergrund arbeiten Breitfelder und sein Vorstand schon an einem Zukunftsszenario für den Fall eines Liganeustarts. „Hier gilt es die Entscheidungen des ÖFB bzw. TFV abzuwarten und vorausblickend zu agieren“, so Breitfelder. Er und seine Trainer können auf jeden Fall auf eine schlagkräftige Truppe mit einem hohen Anteil an Eigenbauspielern zurückgreifen. „Der Ligaerhalt ist für den SV Hall nach wie vor oberste Priorität, und wir werden alles daransetzten, um dieses Ziel zu erreichen.“ Der Langzeitobmann brennt bereits darauf, dass auf der Haller Lend endlich wieder Fußball gespielt wird. „Dann haben wir hier wieder volles Haus, können unser Publikum und unsere Sponsoren gut bedienen und die Politik kann sich über einen Verein freuen, in dem mehr als 200 Kinder und Jugendliche ihre sportliche Heimat finden“.

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