Rittersleut zu Gast in Hall

Die Roten Adler möchten auch beim nächsten großen Wettkampf im dänischen Spottrup in Bestbesetzung antreten. | Foto: VGVK Innsbruck/Requiem
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  • Die Roten Adler möchten auch beim nächsten großen Wettkampf im dänischen Spottrup in Bestbesetzung antreten.
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So mancher Spaziergänger wird sich am vergangenen Wochenende über den Kampflärm im Westen der Bezirkshauptstadt gewundert haben. Des Rätsels Lösung: die Roten Adler, ein Verein für gerüsteten Vollkontaktkampf hat das Pfadfinderareal in der KR-Felderer-Straße als Trainingsstätte entdeckt und auch gleich für einen Schaukampf genutzt. Die verduzten Besucher sahen dort eine Gruppe von sechs Männern in mittelalterlicher Rüstung, die wie wild aufeinander einschlugen.

Der Sport

Erst auf den zweiten Blick wird sichtbar, dass diese Ritter eigentlich Hochleistungssport betreiben. Sie messen einander im Einzelkampf und im so genannten Buhurt, den Gruppenkämpfen. 30-35 kg zusätzliches Gewicht, eine wenig atmungsaktive Rüstung, ein kleines Gesichtsfeld und eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten beschreiben in etwa die Situation eines Kämpfers, der in einer solchen Ritterrüstung steckt. Kein Wunder also, dass schon nach 30 Sekunden der Schweiß aus alles Löchern tropft. Nicht umsonst müssen die Roten Adler drei bis fünfmal pro Woche Kraft und Ausdauer sowie alle zwei Wochen in einer Halle den realen Zweikampf trainieren. Zum Glück sind alle Waffen stumpf, dennoch wirken die Äxte, Schwerter und Streitkolben furchteinflößend. Manch ein Kämpfer zögert auch nicht, mit dem Schild auf seinen Gegner los zu gehen.

Der Verein

„Der Verein besteht zurzeit aus zehn aktiven Mitgliedern, welche aus den verschiedensten Regionen Tirols stammen“, erklärt Obmann Sören Specht die personelle Zusammensetzung seines Vereins. “Wir kämpfen auf nationalen und internationalen Turnieren wie Schluderns, Reutte, Miesbach oder auch Berlin, Dänemark oder Kroatien”, so Specht weiter. “Die einen sagen, wir wären Freaks, die anderen meinen echte Männer - und wieder andere schütteln nur den Kopf über uns.” Tatsache ist, dass die mittelalterlichen Kämpfer das Publikum begeistern und die Verletzungsgefahr geringer ist wie beim Fußball, Football oder Rugby. “Wir sind kein Breitensport, aber wir lieben unseren Sport und kämpfen mit dem Tiroler Adler im Wappen und Herzen”, so Obmann Specht.“

Die Vision

"Unser Ziel sind die Europameisterschaften 2017 im dänischen Spottrup, natürlich wäre es aber auch cool, hier in Hall einmal einen größeren Schau- oder Wettkampf auszutragen“, meint Sören Specht, Obmann des Vereins für gerüsteten Vollkontaktkampf. „Ideal wäre der Obere Stadtplatz oder der Innenhof in der Burg Hasegg.“ Vielleicht eine Anregung für den Tourismusverband oder das Stadtmarketing Hall, welches neben einem mittelalterlichen Ambiente auch ein paar waschechte Tiroler Ritter präsentieren könnte…

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