"Am Golan gibt es mehr Schnee als in Tirol"

Michael Heinecke im Funkraum | Foto: Heinecke
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Der Rumer Michael Heinecke, Oberwachtmeister a.D, war für die Vereinten Nationen mehrmals im Einsatz auf den Golanhöhen im Nahen Osten. Bei einem Treffen mit ihm wird klar, wie sehr ihn die Erfahrungen von damals geprägt haben und immer noch begleiten.

Am Anfang des UN-Einsatzes von Michael Heinecke stand eine Wette. Ein Freund erzählte von seinem UN-Einsatz und sagte zu Heinecke: "Ich bin sicher, Du traust Dich das nicht." Das lies Heinecke nicht auf sich sitzen und meldete sich für einen Einsatz auf dem Golan. "Ich war damals abenteuerlustig und wollte was sehen von der Welt. Auch der hohe Sold hat eine Rolle gespielt, war aber sicher nicht der Hauptgrund" errinnert sich Heinecke.

Extreme Bedingungen

Das Golangebirge gehört zu Syrien, der südwestliche Teil ist aber seit dem Sechstage-Krieg von 1967 von Israel besetzt. Seit Mitte der 1970er Jahre bewachen UN-Soldaten die Waffenstillstandslinie. In den Bergen ist es im Sommer trocken und brütens heiß, im Winter kommt es zu starken Schneefällen und meterhohen Schneeverwehungen. Die Posten der UN-Truppen sind dann völlig von der Außenwelt abgeschnitten und nur mehr mit Pistenraupen oder Ski erreichbar. Die Gebäude sind oft so zugescheit, dass man über den ersten Stock ein- und Ausgehen muss.
"Trotzdem war uns nie langweilig. Wir hatten unseren Auftrag zu erfüllen. Und in der Freizeit haben wir viel Sport gemacht und auch stundenlang Karten gespielt oder Spieleabende veranstaltet", erinnert sich Heinecke gerne zurück: "Es war eine gute Zeit, meine Kameraden waren wie eine zweite Familie für mich. Noch heute habe ich viele Freunde unter den damligen UNO-Soldaten."

Einsatz für Peacekeeper

Aus vielen Kameraden von damals sind während der Einsätze und über die Jahre Freunde geworden. Um den Kontakt zu erleichtern und auch für einen Austausch zwischen den österreichischen UN-Soldaten der verschiedenen Einsätze zu sorgen, wurde 1995 die Vereinigung Österreichischer Peacekeeper gegründet. Für diese Organisation engagiert sich der Rumer Michael Hanecke.
"Wir wollen das Bewusstsein hinsichtlich der österreichischen UN-Einsätze in der Bevölkerung stärken und wir werden vom Bundesministerium für Landesverteidigung auch als wehrpolitisch relevanter Verein anerkannt", erklärt Hanecke. 1800 Mitglieder sind es derzeit österreichweit, alle zwei Monate finden Stammtische statt und einmal jährlich ein Bundestreffen. "Wir freuen uns immer über Kameraden, die sich uns anschließen", meint der Rumer.

Interessierte finden mehr Infos unter www.austrian-peacekeepers.at

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