Krampus
Gössring Teufel auf nächtlicher Tour
Sie sind moderne, junge Krampusse und treiben es traditionell "wild".
GITSCHTAL (lexe). Vor vier Jahren fuhr eine Gruppe 15-16jähriger mit dem Taxi zu den Krampusläufen in der Umgebung. Heute haben die Gössring Teufel den Führerschein und ein Herz für die jungen Vorläufer. Obmann Manuel Linhard erzählt von den Anfängen: "Zur den Großen konnten wir nicht. So haben einige Eltern die Fahrten gesponsert".
Schwere Tradition
Alle Gründungsmitglieder gehören auch heute noch zu den 15 Unwesen. Mädels gibt es unter den Krampussen, der Älteste ist 26 Jahre jung, inzwischen keine mehr: Oberkrampus Linhard: "Sie fanden es nicht so lustig". Immerhin tragen die Gitschtaler rund 16 Kilo bei einem Lauf am Körper. Die Glocken wiegen etwa 12 Kilo, das Fell vier und die Maske ungefähr drei Kilo. Der Berufssoldat ist stolz auf seine Gruppe, die sich aus jungen Männern aus Weißbriach, St. Lorenzen im Gitschtal, St. Stefan im Gailtal und Hermagor zusammensetzt.
Kinderschreck
"Am Schönsten ist es, wenn die kleinen Kinder Angst vor uns haben", schmunzelt der Obmann. Mit ein Grund warum sich die Gössring Teufel am 5. Dezember aufteilen um den Nikolo bei seinen Hausbesuchen zu begleiten. Nicht schön ist es für Manuel Linhard wenn unbesonnene Krampuslauf-Besucher die Teufel an ihren Hörnern packen. "Hörnlreißen geht gar nicht. Da halten wir zusammen, denn dabei können wir uns auch das Genick brechen. Wir haben unter den Masken zum Teil Helme auf und stecken ziemlich fest drin". Kein Spaß also, sondern purer Ernst. "Deshalb dürfen unsere Masken keine Hörner nach vorne haben!"
Kultur zählt
Die Freude am Brauchtum überwiegt aber etwaige Sorgen und auf den Lauf in Greifenburg am 1. Dezember, in Steinfeld und am 29. Dezember am Weissensee ist greifbar. Beim Krampuslauf in Villach sind sie übrigens nicht dabei. "Der Lauf ist ziemlich groß und hat nicht so viel Kultur. Da kann man die Masken nicht richtig anschauen."
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