Freier Seezugang gesucht!
Worüber Hermagor am Pressegger See verfügt, wird am Weißensee gesucht: ein freier Seezugang! Jetzt führt Gemeinde mit Grundeigentümern Gespräche.
HERMAGOR/WEISSENSEE (lexe). Während in ganz Kärnten die Wogen hochgehen, wenn es um verbaute Seen und freie Zugänge geht, gibt man sich bei diesem emotionalen Thema in Hermagor ganz entspannt. Hier steht der Pressegger See im Fokus. Die WOCHE hat bei Bürgermeister Siegfried Ronacher nachgefragt. Und der kann sich freuen: "Es gibt in unserer Stadtgemeinde so viele Plätze, wo die Möglichkeit besteht, sich kurzfristig an heißen Tagen abzukühlen. Die Stadtgemeinde verfügt über zahlreiche öffentliche Flächen, wo ein kostenloser Badespaß möglich ist, beispielsweise am Promenadenweg entlang des Pressegger Sees."
Zeitkarte soll kommen
Neben dem See bringen auch die Flüsse Gail und Gössering Abkühlung. Für jene Badebegeisterten, die auf den Luxus von Toiletten und Duschen nicht verzichten möchten, sind Badeaufenthalte in den Strandbädern zu unterschiedlichen Eintrittspreisen möglich. Bürgermeister Ronacher über die Zukunft: "Geplant ist für nächstes Jahr die Einführung einer Zeitkarte, um eine kurzfristige Abkühlung im Strandbad Hermagor anbieten zu können. Mittels einer Zeitkarte soll zeitlich begrenzter kostenloser Badespaß möglich sein."
"Wir sind in Gesprächen mit Seegrundbesitzern, eine Lösung ist aber noch nicht in Aussicht." (Vzbgm. Franz Schier)
"Wildbaden" illegal
Am Weißensee, dem Naturjuwel und Wanderparadies, gibt es allerdings keine freien Zugänge zum Wasser. Neben den Strandbädern ist der restliche Grund, auch unbebaute Flächen, die einladend wirken mögen, in Privatbesitz. Fakten, die vielen unbekannt sind. Touristiker Stefan Wunderle bestätigt der WOCHE gegenüber: "Der ganze Weißensee hat keine wirklichen freien Seezugänge. Es sind zwar zwei Drittel nicht verbaut, aber in Privatbesitz." Grund zur Aufregung sieht der Tourismuschef dennoch keine: "Es hat jeder Vermieter seinen eigenen Badestrand für Gäste und wir haben zwei Strandbäder, das Strandbad der Familie Knaller in Techendorf und das Strandbad der Gemeinde Stockenboi." Allerdings, so Wunderle: "Die natürlichen nicht verbauten Seezugänge sind privat und hier wird das ,Wildbaden‘ nur in einem kleinen Maße geduldet, ist aber eigentlich nicht legal."
Ohne Drama
Diese Situation herrscht auch an anderen Seen (die WOCHE berichtete), am Weißensee sind sich die Verantwortlichen dessen ebenfalls bewusst. Vizebürgermeister Franz Schier: "Am Weißensee gibt es noch keinen freien Seezugang, die Gemeinde hat kein geeignetes Seegrundstück, der Neusacherhof wurde verkauft. Für unsere Übernachtungsgäste hat jeder Gastgeber einen eigenen Badestrand." Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Schier bestätigt der WOCHE: "Wir sind in Gesprächen mit Seegrundbesitzern, eine Lösung ist aber noch nicht in Aussicht."
Fakten rund um den Weißensee
Weißensee:
Größe: 6,5 km²,
Länge: 11,6 km, Breite: 900 m
tiefste Stelle: 99 m
Lage: Gailtaler Alpen,
höchstgelegener Badesee in Kärnten
Zwei Gemeinden:
Gemeinde Weißensee mit Neusach, Techendorf, Oberdorf, Gatschach und Naggl und Gemeinde Stockenboi
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