Baumfällungen am Heuberg
Am Waldhüttenweg werden Bäume Opfer der Axt
Momentan werden am Heuberg vermehrt Holzfällungen durchgeführt. Dieser Umstand wird sich in nächster Zeit auch nicht ändern, da viele Waldabschnitte in Hernals und auch Wien verändert werden.
WIEN/HERNALS. Im Netz wird seit geraumer Zeit heftig diskutiert. Im Zentrum des Online-Austausches stehen zahllose gefällte Bäume in Hernals. Des Weiteren meinten die Hernalserinnen und Hernalser gefährdete Arten unter den geschlagenen Bäumen erblickt zu haben. MeinBezirk.at konnte mit dem zuständigen Förster des Heuberges in Kontakt treten. Dieser konnte nähere Auskünfte, weshalb momentan am Waldhüttenweg Fällungen durchgeführt werden und wie es um den Wald in Hernals steht, geben.
Die beobachteten Fällungen der Bewohner waren unvermeidbar, schildert Förster Reinhard Pacher von der Forstverwaltung des Stifts St. Peter: "Die Forstarbeiten im besagten Bereich waren sicherheitsrelevant. Der Waldhüttenweg wird von einigen Kindern als Schulweg genützt und genau dort brechen immer wieder Äste ab oder gar ganze Bäume fallen auf den Weg".
Ebenso wurden Ende 2023 vermehrt Fällungen am Luchtengraben sowie dem Hanslteich vorgenommen. Auch diese Forstarbeiten dienten laut dem Förster der Sicherheit, da die Bäume entweder erkrankt oder morsch waren. "Erst letztes Jahr krachte ein kranker Baum direkt in das Neuwaldegger Bad", erklärt Pacher.
Weitere Fällungen geplant
Die Fällungen, welche den Hernalserinnen und Hernalsern Sorge bereiten, werden jedoch nicht so schnell abreißen. Grund dafür ist laut Förster Pacher der überaltete Bestand am Heuberg. "Der Heuberg und viele Wiener Wälder sind geprägt von alten Buchen. Für diese Baumart wird aber der Lebensraum in gut 40 Jahren zu trocken sein", klärt Pacher auf. Deshalb werden auch in nächster Zeit am Hernalser Hausberg mehrere Fällungen durchgeführt werden.
Aber keine Angst, der Wald wird Wald bleiben. Die Buchen werden mit Baumarten, die mit Trockenheit und den steigenden Temperaturen besser zurechtkommen, ersetzt. Beispiel der resistenteren Bäume, die auch in Zukunft den Heuberg zieren werden, sind Eichen sowie Kirschen.
Keine Holzraubzüge
Pacher möchte noch einmal darauf hinweisen, dass keine "Holzraubzüge" veranstaltet werden. "Es sind ausschließlich waldbauliche Maßnahmen." Aber nicht nur kranke Bäume werden gefällt, auch für großflächigere Holznutzungen kommen die unterschiedlichsten Arten unter die Axt. Diese Fällungen werden immer von der zuständigen Behörde angezeigt und genehmigt. Seltene Baumarten wie die Elsbeere oder Speierling werden in der Regel verschont, außer es handelt sich um Gefahr in Vollzug, den der "Sicherheitsaspekt ist und bleibt Priorität Nummer eins".
Die Hernalserinnen und Hernalser waren auch in Sorge um den Wildbestand, da die Fällungen zur Laich und Brunftzeit der Waldtiere vonstattengingen. Dazu meint Pacher, wenn diese Maßnahmen nicht unbedingt notwendig gewesen wären, hätte man sie verschoben. "Aber wie gesagt, Sicherheit geht vor".
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