Wien-Krimi
Dem Schmäh folgt der Grant
In Wilfried Oschischnigs Wien-Krimi "TodesGrant" wird menschliches Gehirn am Teller serviert.
WIEN/HERNALS/WÄHRING. "Mir passiert relativ viel Blödsinn und ich frage mich immer, was passiert, wenn der Blödsinn einen Bogen macht", sagt der Hernalser Autor Wilfried Oschischnig über die Gabe, Ideen für einen spannenden Krimi zu finden. Im Kopf des Schreiberlings existiert die Welt als Geschichte, überall lauern Gefahren.
Genau solchen sieht sich der "Antiheld" seines zweiten Wien-Krimis, Matthias Frerk Gradoneg, ausgeliefert. Musste sich Gradoneg im ersten Teil noch mit bis auf die Knochen zerfleischten Beinen im Schubertpark herumschlagen, so trifft ihn diesmal die volle Härte der österreichischen Polizeikraft und Justiz. Vor seiner eigenen Haustür fast erschlagen, hört Gradoneg Stimmen: Er sei ein Menschenfresser.
Kannibale von Währing
Das Einsatzkommando Cobra stürmt seine Wohnung und er landet in der Justizanstalt Josefstadt (JVA). Er soll menschliches Gehirn an seine Katze verfüttert haben. Doch stimmt das? War das Gehirn doch vom Schwein und was hat Gradonegs Freund vom Dornerplatz damit zu tun? Eines sei verraten: Die in der Währinger Kreuzgasse wohnhafte Hauptfigur kommt aus der JVA frei und begibt sich auf die Suche, um die Machenschaften hinter diesem Komplott aufzudecken.
Nicht wegschauen
Der Wien-Krimi vom "verwienerten" Autor behandelt, neben der eigentlichen Geschichte, auch ein spezielles Thema. "Diesmal geht es um das Wegschauen", gibt Oschischnig das Geheimnis preis. Der gebürtige Kärntner nähert sich dem Ganzen immer mit einem ironisch-kritischen Blick an. "Natürlich haben meine Bücher auch mit meinen eigenen Realitäten zu tun. Diese tragen zu den Geschichten im Kopf bei", schildert der Familienvater.
Wiener Schauplätze
In seinem neuen Werk finden sich zahlreiche Wiener Schauplätze. Gradoneg wohnt in der Währinger Kreuzgasse, sein Freund am Hernalser Dornerplatz, wo sich auch einiges in der Kalvarienberggasse abspielt. Die Justizanstalt wurde erwähnt, der U-Bahn-Station Simmering und der Märzstraße in Rudolfsheim kommen gewichtige Szenen zu.
Zu schreiben begonnen hat Wilfried Oschischnig aufgrund einer Aussage seiner Frau: "Wer nichts schreiben kann, schreibt einen Krimi." "Ich habe die Herausforderung angenommen und geendet hat es in Demut", gibt der Medienexperte zu.
ZUR SACHE:
Der neue Wien Krimi "TodesGrant" von Wilfried Oschischnig ist im Verlag Niemeyer erschienen und seit 23. August im Buchhandel erhältlich.
ISBN 978-3-8271-9382-7
384 Seiten, Klappenbroschur
Preis: 13 Euro
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