Hernals 2025: Was will der STEP?

Grün und zentrumsnah: Die Hernalser Vorzüge sollen bis 2025 erhalten und ausgeweitet werden. Der Straßenraum soll attraktiviert, der öffentliche Verkehr ausgebaut werden. Das Ideal ist eine "Stadt der kurzen Wege".
  • Grün und zentrumsnah: Die Hernalser Vorzüge sollen bis 2025 erhalten und ausgeweitet werden. Der Straßenraum soll attraktiviert, der öffentliche Verkehr ausgebaut werden. Das Ideal ist eine "Stadt der kurzen Wege".
  • hochgeladen von Maximilian Klaus

Der Stadtentwicklungsplan sieht eine Steigerung der Aufenthaltsqualität im dichtbebauten Bezirksgebiet vor. Gut angebundene Gegenden sollen nachverdichtet und funktionell aufgewertet werden.

Der im Juni 2014 im Gemeinderat beschlossene Stadtentwicklungsplan (STEP) ist das zentrale Strategiedokument für die Entwicklung Wiens bis 2025. Er soll Maßnahmen im Stadtgebiet und in den Bezirken begründen und steuern. Konkrete Projekte für Hernals werden im STEP, der sich auf strategische Vorgaben beschränkt, zwar nicht erwähnt. Da sie sich diese Vorgaben aber auf Ortstypen beziehen, lassen sie sich relativ leicht auf die verschiedenen Bezirksteile übertragen.

Inneres Hernals: Öffentlichen Raum heutigen Nutzungsansprüchen anpassen
In dichtbesiedelten und grünarmen Gegenden im Verband der Wiener Kernstadt sieht der STEP einen schrittweisen Umbau des öffentlichen Raums vor. Die derzeitige Straßenraumgestaltung spiegelt Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Wiener (mehr Rad-, Fuß- und öffentlicher Verkehr) nämlich nur bedingt wider. Eine Steigerung der Aufenthaltsqualität kann hier allerdings nur auf Kosten von Verkehrsflächen bewerkstelligt werden.
„Mikrofreiräume“ sollen verbesserte Möglichkeiten für Alltagskontakte und kurze Verschnaufpausen bieten. Das Fußwegenetz soll durch Sicherheit, attraktive Sitzgelegenheiten, Bepflanzungen, Schattenspender und fußgängergerechte Ampelschaltungen verbessert werden. Damit es in absehbarer Zeit nicht zu einer Überlastung kommt, müssen auch die Radwege ausgebaut werden. Notwendige Instandhaltungsarbeiten sollen möglichst mit Verbesserungsarbeiten im öffentlichen Raum verknüpft werden. Durch das Vermeiden von „toten“ Erdgeschossen bei Neubauten soll auch die Nutzungsmischung der Gründerzeitstadt erhalten bleiben.

Äußeres Hernals: Untergenutzte Potenziale aktivieren
Gegenden wie das Umfeld des S-Bahnhofs könnten dem STEP zufolge zukünftig im Bezirksleben eine größere Rolle spielen. Durch die geplante Verlängerung der S45 auf bestehenden Gleisen entlang der Donau (Mexikoplatz/U1, Donaumarina/U2) wird die Position des Bahnhofs als hochrangiger Knoten im öffentlichen Verkehrsnetz gestärkt. Die Anrainer gewinnen eine schnelle Direktverbindung zu Freizeitangeboten und Arbeitsplatzkonzentrationen im dynamischen Stadtentwicklungsgebiet um Donau City und Wirtschaftsuni. Mit den langen Wartezeiten für Fußgänger, bedingt durch die zu komplizierte Kreuzungsregelung vor dem Bahnhof (siehe MA18-Studie), gibt es allerdings noch Nachholbedarf bezüglich dem, was der STEP „Intermodalität“ nennt. Ein bequemer und zeiteffizienter Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln soll in Zukunft mehr unterstützt werden. Deshalb könnte es beim Bahnhof noch zu weiteren strukturverbessernden Eingriffen kommen, die den „Umweltverband“ (Fuß-, Rad- und öffentlicher Verkehr) gegenüber dem motorisierten Individualverkehr beschleunigen.
Die bereits jetzt ausgezeichnete Anbindung der Gegend um den Bahnhof könnte zudem zu einer funktionellen Aufwertung in Richtung Stadtteilzentrum führen. Als Alternative zu hohen Erschließungskosten in Neubaugebieten sieht der STEP nämlich das Aktivieren untergenutzter Potenziale an bereits gut angebundenen Orten vor, etwa durch Nachverdichtung und Funktionsverdichtung. Brachflächen sollen sinnvollen Nutzungen zugeführt werden, Verschwendungen von Raumressourcen (z.B. eingeschossige Supermärkte mit großen Parkplätzen) verhindert. In der im STEP erstrebten „Stadt der kurzen Wege“ spielen gut angebundene Orte eine deutlich zentralere Rolle als bisher.

Dornbach-Neuwaldegg: Qualitätserhalt vor Siedlungsentwicklung
In den westlichen Bezirksteilen wird es vor allem um den Erhalt bestehender Qualitäten und eine dementsprechend ökologische Planung gehen. Der Versiegelungsanteil bei Neubauten soll möglichst gering gehalten werden, auch Frischluftschneisen sind zu erhalten. Ferner bekennt sich die Gemeinde dazu, Siedlungsentwicklung nicht auf Kosten von Grünraum zu realisieren. Landschaftsprägende Formen der landwirtschaftlichen Nutzung sollen erhalten bleiben, speziell der identitätsstiftende Weinbau und Streuobstwiesen. Um öffentliche Interessen gegenüber privaten zukünftig besser durchsetzen zu können, müssen allerdings die rechtlichen Instrumente der Stadtplanung weiterentwickelt werden. Statt grundstücksbezogener Planung soll stadtteilbezogen gedacht werden.

Hernals 2025: Ein gut angebundener Wohnbezirk mit urbanen und grünen Winkeln
Der STEP stellt sich Hernals in zehn Jahren vor allem als beliebten Wohnbezirk vor, in dem Nahversorgungsstrukturen gestärkt und die Aufenthaltsqualität gesteigert wurden. Die öffentliche Anbindung an Rest-Wien wird sich wesentlich verbessert haben. Das wird auch Anreize für den freiwilligen Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel schaffen. Gleichzeitig wird man wieder mehr im Bezirk erledigen können, wodurch der Einzelne Zeit für Freunde, Familie und Hobbies gewinnt. Die Qualitäten sowohl der urbanen Gründerzeitstadt als auch der durchgrünten Wienerwaldperipherie bleiben durch nachhaltige Planung langfristig erhalten.

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