Wechsel im Amtshaus Hernals
Peter Jagsch ist neuer Bezirksvorsteher
Er war viele Jahre die Nummer zwei im Bezirk. Zusammen mit Ilse Pfeffer hat Peter Jagsch Hernals maßgeblich mitgestaltet. Jetzt steht der Gewerkschafter an erster Stelle.
WIEN/HERNALS. Die BezirksZeitung hat mit dem neuen Bezirksvorsteher gesprochen.
Bezirksvorsteher von Hernals, wie hört sich das für Sie an?
PETER JAGSCH: Ungewohnt.
Ist die Nachfolge von Ilse Pfeffer nach Ihrer Laufbahn nun der logische Schritt?
Es ist nicht unlogisch. Ilse selbst hat mich vorgeschlagen. Die Parteigremien haben mich zu 100 Prozent bestätigt.
Wie schwer ist Ihnen die Entscheidung gefallen?
Es war keine Hauruck-Entscheidung. Ich habe jedes Für und Wider abgewogen und vor allem mit Familie diskutiert. Das Amt erfordert zeitlich von allen eine gewisse Kompromissbereitschaft.
Was werden Sie anders machen als Ihre Vorgängerin?
Das wird sich weisen. Ich bin schon lange im System und habe meine Ideen schon in den vergangenen Jahren eingebracht. Es geht nicht nur um Inhalte, sondern auch, wie man mit der Bevölkerung im Austausch ist. Dass der Bezirksvorsteher erster Ansprechpartner ist, wird sich nicht ändern.
Aber welche Linie werden Sie verfolgen?
Wir arbeiten auf Basis von Beschlüssen der Bezirksvertretung. Ich bin den Mehrheitsbeschlüssen verpflichtet. Natürlich habe ich einen gewissen Gestaltungsspielraum. Mein Zugang war immer, den arbeitenden Menschen im Fokus zu haben.
Sie verstehen sich also als Arbeiter?
Ich bin ein Arbeiter! Schon meine ganze berufliche Laufbahn lang. Arbeiten hat immer etwas zu tun mit Fertigkeiten und Fähigkeiten. Das ist in jeder Branche so. Es gilt das Bestmögliche für Hernals herauszuholen.
Was ist Ihr Zugang zur "Baustelle" Radweg?
Eine Baustelle ist für mich nichts Negatives. Das Rad ist ein zeitgemäßes Fortbewegungsmittel, das aber nicht jeder nutzen kann. Der öffentliche Raum ist nicht beliebig vermehrbar. Es gilt die optimale Aufteilung zu finden. Man darf aber nicht vergessen: Drei von zehn Hernalsern haben ein Auto. Das haben sie nicht zum Spaß. Das kostet viel Geld.
Die zweite große "Baustelle" betrifft das Thema Baumschutz.
Hier gibt es ziemlich klare gesetzliche Bestimmungen. Als Bezirksvorsteher ist man auf Expertenmeinungen angewiesen. Ich bin kein Baumexperte und traue mir daher auch nicht zu festzustellen ob ein Baum krank oder bruchgefährdet ist. Solche Dinge hängen auch immer mit Haftungsfragen zusammen. Daher tausche ich mich grundsätzlich immer mit Experten aus und entscheide faktenbasiert.
Was ist Hernals' Zukunft?
Hernals wird sich in den nächsten zehn Jahren verändern wie in den letzten 130 nicht. Die U5 wird kommen und dann wird Hernals ein neues Gesicht haben. Wenn investiert wird, dann werden wir den öffentlichen Raum so aufwerten, damit wir dem entsprechen können. Wir werden Hernals anders und besser erscheinen lassen. Das ist eine super Chance für alle, die hier leben.
Mit Alice Seidl haben Sie eine junge Stellvertreterin.
Alice ist 29 Jahre alt, ausgebildete Juristin und hat sich schon früh politisch engagiert. Auch meine Nachfolgerin im Zivilberuf ist eine junge Frau. Das stand für mich immer außer Frage.
Das Abschiedsinterview von Vorgängerin Ilse Pfeffer gibt es hier:
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