Hernalser Beisl
Im "Annemarie" ist der Wiener Sport-Club zu Hause

Die Tür des ehemaligen Vereinslokals "Flag" konnten Petra Prammels und Georg Weigls Team von den Bauarbeiten retten und steht nun im "Annemarie". | Foto: Kristof Paksanszki/MeinBezirk
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Neben dem historischen Wiener Sport-Club-Stadion ist mit dem „Annemarie“ ein neuer Treffpunkt für Fans und Vereinsmitglieder entstanden. Seit Juni 2024 bietet das Beisl Raum für Feiern und gesellige Abende, wie auch Besprechungen und Mitgliederversammlungen. Das „Annemarie“ soll mehr sein als nur ein Lokal: Es soll dem Verein und der Umgebung ein Stück Heimat bieten.

WIEN/HERNALS. Gleich neben der traditionsreichen Heimstätte des Wiener Sport-Clubs öffnet seit August 2024 das „Annemarie“ seine Türen. Ein neuer Treffpunkt, der mit kühlen Getränken und gemütlicher Atmosphäre Fans und Vereinsmitglieder zusammenbringt. Während das älteste Stadion Österreichs gerade umgebaut wird, war das „Annemarie“, dessen Name aus einem Gesang der Sportclubfans stammt, die Antwort auf den Verlust eines wichtigen Hotspots.

Mit dem Abriss der Friedhofstribüne im Juni 2024 musste auch das „Flag“, das ehemalige Vereinslokal des Sportclubs, schließen. „Ohne das Flag hätte es für die Fans und den Verein keinen Treffpunkt mehr gegeben“, erzählt Petra Prammel, die früher selbst im Flag arbeitete. Gemeinsam mit fünf weiteren Fans entschied sie sich im August 2024, das „Annemarie-Beisl“ zu eröffnen.

Eine Entscheidung, die kurzfristig getroffen wurde. „Wenn ich gewusst hätte, wie viel Arbeit das ist, weiß ich nicht, ob ich es nochmal machen würde“, gesteht ein weiterer Betreiber, Georg Weigl, fügt aber gleichzeitig hinzu: "Auf der anderen Seite macht es viel mehr Spaß, als ich es mir vorgestellt habe, also sind beide Extremen größer."

Hier pulsiert das Vereinsleben

Mittlerweile hat sich das „Annemarie“ als lebendiger Mittelpunkt der Vereinsgemeinschaft etabliert. Hier feiern Nachwuchsabteilungen ihre Weihnachtsfeiern, die Kampfmannschaft nutzt den Raum für Media-Days samt Teambuildings und auch Vorstandssitzungen finden regelmäßig statt. Georg Weigl, selbst ehemaliger Spieler (1998–2001) und heute Vorstandsmitglied sowie Petra Prammel, Aufsichtsratsmitglied, freuen sich über die vielfältige Nutzung des Lokals: "Wir bieten einen Ort an, wo es ohnehin eine zentrale Infrastruktur gibt."

Das Bild der Friedhofstribüne verwendet der Verein als Hintergrund für Spielerfotos | Foto: Kristof Paksanszki/MeinBezirk
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Doch nicht nur fußballerisch pulsiert hier das Vereinsleben: Schwimmer und Fechter holen sich Schlüssel aus dem Safe, der unkompliziert zugänglich ist, und die Tischfußball-Sektion trägt am Wuzzler im Keller ihre Ligaspiele aus. Dieser beherbergt zudem eine eigene Bar sowie eine Karaokeanlage, die für Feiern und regelmäßige Karaokeabende genutzt wird. Wer den Raum für einen Abend bucht, zahlt keine extra Gebühren, solange der Umsatz mindestens 500 Euro ist. Am Freitag und Samstag, 22. und 23. August, wird dort sogar die erste eigene Geburtstagsfeier des „Annemarie“ mit Live-Bands gefeiert.

"Siebzehna" - Lieblingsbier der Sportclub-Fans

Wichtig ist den Betreiberinnen und Betreibern auch die Produktwahl. Auf Getränke großer Konzerne wird verzichtet, stattdessen fließt das inoffizielle Fanbier des Sportclubs. Das „Siebzehna“ ist ein Craft-Beer von Matthias Pilgerstorfer, einem weiteren Betreiber des "Annemarie". Ferner gibt es Biere wie das Schremser oder das seltene tschechische Cerna Hora sowie die „Wiener Prise“ als Alternative zur Berliner Luft, einem bekannten Likör. „Schweppes Tonic haben wir nur noch als Restbestand, das kommt auch bald weg“, verrät Petra Prammel.

Mit dem Siebzehna und Cerna Hora schenkt das "Annemarie Biere aus, die es sonst in Wien nur selten gibt. | Foto: Kristof Paksanszki/MeinBezirk
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Was das „Annemarie“ aber wirklich ausmacht, ist laut Petra und Georg die harmonische Stimmung. „Jeden Freitag nach dem Match ist die Atmosphäre fröhlich, es wird gelacht, miteinander geplaudert und die Gesichter strahlen“, beschreibt Georg Weigl. Das "Annemarie" soll aber nicht nur ein Vereinslokal sein, sondern auch auf Menschen von außerhalb einladend wirken. Besonders stolz sind die Leiter des Beisls auf ihr Team. Einige Kellner unterstützen den Betrieb, da die sechs Eigentümer beruflich eingespannt sind. Petra arbeitet im psychosozialen Dienst und Georg ist selbstständiger IT-Berater.

Vorfreude und Bedenken wegen Stadioneröffnung

Der Stadionumbau soll im Frühjahr 2026 abgeschlossen sein. Die Betreiber erwarten von der Neueröffnung noch mehr Fans in ihrem Lokal. Das bedeutet mehr Arbeit, aber auch mehr Umsatz. Georg Weigl hat wegen des Stadions jedoch sportliche Sorgen. In der Hinrunde 2025 will der Verein seine Spiele auswärts bestreiten, um in der Rückrunde 2026 mit umso mehr Heimspielen zu punkten.

Der ehemalige Sportclub-Spieler hat jedoch Bedenken: „Nach dem zehnten Spiel ist die Euphorie, im eigenen Stadion zu spielen, für unsere Mannschaft nicht mehr so groß wie für den Gegner, der sagt, ich kann jetzt bei Sportclub spielen. Die Spieler waren zuletzt hier, sind top motiviert und wollen ganz vorne mitspielen. Ich würde es ihnen wünschen, glaube aber, dass es schwer wird."

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