Katz- und Mausspiel im Stift Herzogenburg
Leserbrief- Karin Neusser
Katz- und Mausspiel im Stift Herzogenburg
„Da darf sich keiner wundern, wenn sich im Stift keiner kirchlich trauen lässt!“- zumal man auch nicht einmal den dort wohnenden Priestern trauen kann!
„So ein Katz- und Maus Spiel gibt es nicht einmal im Kindergarten“-das hat sich nicht nur der Fotograf und dessen Assistent sowie die ganze Hochzeitsgesellschaft am 26.05. 2012 gedacht! Als die gesamte Hochzeitsgesellschaft vor dem Kirchentor versammelt war, um in die Kirche einzuziehen hieß es: „Das Tor ist zu, wo ist der Schlüssel ?“ Das war natürlich schon ein klein bisschen peinlich für das riesige Stift, das ja aus allen Zeitungen über die tolle 900 Jahrfeier prahlte. - Aber wir hatten ja auch keinen Bundespräsidenten mit in der Gesellschaft.
Damit aber noch nicht genug der Peinlichkeiten! Der Höhepunkt ereignete sich erst nach der Trauung, als die Gäste dem Fotografen in den Innenhof folgen sollten, wo eine Herzform aus Seilen gelegt war, um das Gruppenfoto zu schießen. Der Hochzeitsfotograf, der mit seinem Assistenten extra aus Linz angereist war und sich auch schon vor dem großen Tag bei der Pfarrsekretärin über die örtlichen Gegebenheiten erkundigte, sowie alle Anwesenden, trauten ihren Augen nicht: Das Herz war „verschwunden“ und die Leiter des Fotografen gestohlen! Zuerst dachten natürlich alle es wäre ein übler Scherz von ein paar „Lausbuben“. Wie sich aber bald herausstellte steckten die Stiftsbewohner dahinter. Laut Telefonat mit dem verantwortlichen Herrn Ulrich: „Im Kies dürfen keine Fotos gemacht werden, da am Freitag der Kies frisch gerecht wird um bis zum Sonntag schön bleiben muss“ - und für diese Aussage zahlt man auch noch den stolzen Preis von € 125, Mesner natürlich extra, für die Benützung der Kirche!- Da darf sich doch wirklich keiner wundern, warum die Kirchenaustritte in die Höhe schnallen und die Kirchenbesuche zurückgehen bei so mitmenschlicher und entgegenkommender Haltung der Geistlichen!
Der Tag als gesamtes betrachtet war trotzdem unser schönster Tag im Leben den wir uns auch von ein paar „Kasperln“ nicht vermiesen ließen. Nur ein Tipp für angehende Brautleute: erkundigt euch vor der Trauung genau über den Trauungsort – vor allem über „ die fleißigen Heinzelmännchen“.
Schade nur für unseren höchst sympathischen und überaus menschlichen Priester, der die Trauungsmesse ganz besonders schön gestaltete, dass auch er das Theater seiner Kollegen mitansehen musste!
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