Krematorien sind überlastet

Peter Tappler: "Niederösterreich verträgt ein zweites Krematorium." | Foto: Privat
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ST. PÖLTEN/LEOBERSDORF/WIEN (wp). Überhitzungen von Krematoriumsöfen, hervorgerufen durch schwergewichtige Tote bei Verbrennungsvorgängen in Graz und St. Pölten haben ein Phänomen in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit gerückt, das bislang verdrängt wurde. Kremierungen nehmen seit einigen Jahren bundesweit stark zu. Immer mehr Menschen ziehen die umweltschonende Bestattungsform der Beisetzung in einem Sarg vor. Einäscherungen nehmen bereits ein Drittel aller Bestattungsformen ein.
Zwei Krematorien, die im Osten Österreichs die Hauptlast tragen, sind Wien mit 6.300 und St. Pölten mit 1.300 Feuerbestattungen pro Jahr. In St. Pölten wird die Kremierung zum Einheitspreis von 350 Euro, in Wien um 312 Euro durchgeführt. Dazu kommen noch die Kosten für das jeweilige Bestattungsunternehmen.
Ein bis vier Wochen beträgt die Wartezeite vom Tod eines Menschen bis zu seiner Einäscherung in St. Pölten, bis zu vierzehn Tage in Wien. Die Frist für auswärtig Verstorbene ist mit bis zu sechs Wochen gehörig länger. In dieser Überbrückungszeit werden die Leichen im Kühlhaus gelagert.
Der Tendenz zu Feuerbestattung sowie den langen Wartezeiten in Wien und St. Pölten Rechnung tragend, ist nun ein weiteres Krematorium im Süden Niederösterreichs geplant. Ein Konsortium um den Luftanalytiker Peter Tappler will dies gemeinsam mit der Gemeinde Leobersdorf umsetzen. „Wir arbeiten CO2-neutral, und nach neuesten ökologischen Erkenntnissen“, meint Tappler gegenüber den Bezirksblättern. Während in St. Pölten erst eine Luftfilteranlage für den Kremationsofen eingebaut werden muss und in Wien die Verbrennungsöfen von Strom- auf effizienten Gasbetrieb umgestellt werden, will Tappler in Leobersdorf von Grund auf neueste Verbrennungs- und Filtertechnik einsetzen. Unfälle mit schwergewichtigen Leichen werden von vornherein ausgeschlossen. „Das lange Warten der Angehörigen auf die Kremierung ihrer lieben Verstorbenen wäre endlich vorbei“, meint der Leobersdorfer Bürgermeister Andreas Ramharter (Bürgerliste). Die Gemeinde will sich mit 26 Prozent am Krematorium beteiligen. Ramharter hat allerdings nicht mit dem Widerstand einiger Gegner gerechnet, die Unterschriften gegen das Projekt sammelten und sogar Gemeinderäte von ehemaligen Befürwortern auf die andere Seite wechseln ließen. Nun wird das Volk befragt.

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