Makaber: Leiche als Brandursache
Übergewicht eines Toten setzt Krematorium außer Betrieb
ST. PÖLTEN (wp). Ein Feueralarm im Krematorium hielt St. Pöltens Florianis mehrere Stunden in Atem. Bei der Einäscherung eines Verstorbenen kam es zu einer Überhitzung des Verbrennungsofens. Zu leichten Überhitzungen kam es bereits immer wieder in der Vergangenheit, vor allem bei schwergewichtigen Verstorbenen. Dabei spielt das Körperfett eine große Rolle, das, mit Feuer in Berührung kommend, zu Stichflammen und anschließend ungewöhnlich hohen Temperaturen führt. „Weitere Ursache könnten auch Plastikstoffe in der Kleidung und den Schuhen des Toten sein“, meint Norbert Lenk von der Friedhofsverwaltung. Für die Kremierung besser sei es, wenn die Toten nur in ein Leintuch gehüllt werden.
Grundsätzlich sind die Krematoriumsöfen darauf ausgerichtet, alles zu verbrennen. Die Abführung der Emissionen erfolgt über einen schlangenförmigen Kamin, der die Schadstoffe zurückhält. In nächster Zeit wird das St. Pöltner Krematorium mit einer neuen Filteranlage ausgestattet werden. – Interessant ist der proportional hohe Energieaufwand für die Einäscherung mancher Verstorbener, wofür übrigens Gas verwendet wird. „Die Kremierung von Patienten, die zum Zeitpunkt ihres Todes unter Krebs litten, dauert wesentlich länger als jene von Gesunden. Krebszellen brennen schlecht“, so Lenk. Ähnlich verhält es sich bei Verstorbenen, die zu Lebzeiten zahlreiche und starke Medikamente einnahmen. Am Schluss blieben aber von jedem Körper nur mehr zwei bis drei Kilogramm über, die dann in eine Urne kommen und bestattet werden. Umweltfreundliche Bestattungen in Form von Einäscherungen nehmen derzeit zu. Pro Jahr sind das in St. Pölten 1.300. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Menschen umweltbewusster werden“, so Lenk. Der Krematoriumsbetrieb ist derzeit nur kurz unterbrochen.
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