Nach Einbruch: "Ich bin traumatisiert!"
Einbrecher räumten das Haus einer 70-jährigen Pensionistin am helllichten Tag aus.
MARIA ANZBACH (mh). Den Tag kurz vor Weihnachten wird Annermarie Geringer nicht so schnell vergessen: "Ich war um die Mittagszeit nur kurz einkaufen. Als ich wieder nach Hause kam, fehlte der Schmuck und meine Geldtasche war ausgeräumt", erinnert sich die 70-jährige Pensionistin, die mit der Ausgleichszulage auskommen muss. "Ich verstehe nicht, warum sie ausgerechnet bei mir eingebrochen haben. Bei mir gibt's nichts zu holen!"
Schmuck und Geld weg
Die Täter, so vermutet die resolute Dame, haben sich beim Vordereingang Zugang in ihr Haus verschafft, im Schlafzimmer einen Kasten mit altem Modeschmuck ausgeräumt und das gesamte Bargeld mitgenommen. "Der Schmuck hatte hauptsächlich ideellen Wert. Nur ein Ring, den ich mit 14 von einer Tante geschenkt bekommen habe, war ein bisschen mehr wert", sagt Geringer traurig. "Und auch eine tolle Armbanduhr von meinem verstorbenen Mann ist weg. Ich wollte sie meinem Enkelkind schenken, wenn es größer ist."
Hund vermutlich betäubt
Besonders verwundert hat sie, dass die Einbrecher über ihren Hund, einen Schäfer-Husky-Mischling, offenbar ohne Gegenwehr "drübergestiegen" sind. "Mein Rico liegt immer im Vorraum." Die Pensionistin vermutet, dass ihr treuer 14-jähriger Gefährte von den Kriminellen betäubt wurde: "Ich habe schon von einem Spray gehört, mit dem sie Hunde kurzfristig außer Gefecht setzen können." Bestärkt wird sie in ihrer Vermutung, weil sich der Hund nicht bewegt hat, als sie nach dem Einbruch ins Haus kam.
Die Angst bleibt
Doch der materielle Schaden ist nicht die schlimmste Folge des Einbruchs: "Jetzt kann ich schon wieder lachen, aber ich bin ein bisschen traumatisiert und in der Woche nach dem Einbruch um fünf Jahre gealtert", sagt die Witwe. "Jedes Mal, wenn ich in mein Schlafzimmer gegangen bin, habe ich geglaubt, da ist wieder wer drinnen. Ich habe mich eingesperrt und alle Vorhänge vorgezogen." Mittlerweile geht es Annermarie Geringer schon besser, doch: "Wenn es finster ist, trauen wir uns nicht mehr hinaus, weder ich, noch mein Hund." – Der Einbruch wurde zur Anzeige gebracht.
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