Schreckliche Unfälle mit zwei Toten auf der B39
Diskussion: Soll Straße entschärft werden?
Wahrscheinlich menschliches Versagen führte zu den zwei schwersten Unfällen der letzten Monate auf der B39.
OBERGRAFENDORF/FRANKENFELS (wp). Am letzten Dienstag eilte der 60jährige Rudolf Karner mit seinem PKW auf der B39 nach St. Pölten, als er bei einem Überholmanöver auf Höhe des Flughafens Völtendorf frontal gegen einen entgegenkommenden LKW krachte. „Möglicherweise blendete ihn die aufgehende Sonne“, so ein Feuerwehrmann. Karner, ein bekannter Frankenfelser, mit vielen Verdiensten, etwa im Frankenfelser Kameradschaftsbund, hatte keine Überlebenschance.
Sekundenschlaf?
Ein paar Tage später ereilte der Tod einen jungen Menschen: Jessica Fahrngruber war mit drei Freunden in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf der B39 auf der Heimfahrt vom Donauinselfest nach Frankenfels. Bei Rennersdorf kam sie von der Straße ab und raste gegen ein Brückengeländer. „Sekundenschlaf“ könnte die Ursache gewesen sein, so die Einsatzkräfte. Ist die B39 zu einer unsicheren Verkehrsroute geworden? „Nein“, meint Obergrafendorfs Bürgermeister Rainer Handlfinger. „aber es ist manchmal mühsam zu überholen, vor allem, wenn man es eilig hat.“ Handlfinger könnte sich vorstellen, das Brückengeländer durch bauliche Maßnahmen zu entschärfen. „Es gab jahrelang wenige Unfälle“, erzählt FF-Kdt. Franz Seel, „leider haben sie sich in der letzten Zeit wieder gehäuft.“ Für die Feuerwehrkameraden, die bei derartig tragischen Einsätzen Dienst versehen, werden bei Bedarf die schockierenden Erlebnisse aufgearbeitet. Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter Gerhard Pichler glaubt nicht, dass zu wenig durch die Polizei kontrolliert wird: „Wir führen regelmäßig Überwachungen durch. Leider wird man aber derartige Unfälle nie verhindern können.“
Ausgelöscht
(Kommentar)
Die zwei Horrorunfälle der letzten Woche, bei denen zwei Menschen, die mitten im Leben standen, auf grässliche Weise ums Leben kamen, rufen es wieder ins Gedächtnis: Autofahren erfordert vollste Konzentration. Wie oft sieht man Lenker telefonierend, völlig unkonzentriert oder ihre Fahrkräfte überschätzend dahinrasen, dem Vordermann knapp auffahrend. Kein Tag vergeht, an dem man als Autofahrer nicht diese Beobachtungen macht. Ist man nicht sogar selbst davon betroffen?
Ganz schnell und unerwartet kann ein Moment der Unachtsamkeit alles auslöschen. Das eigene und das Leben anderer. Zurück bleiben Trauer und Leere. Denken wir daran, wenn wir uns hinter das Steuer setzen! Autofahren kann über Leben und Tod entscheiden.
Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der beiden Unfallopfer.
Kontakt: Werner Pelz, Telefon: 0676 700 11 75 // Mail: wpelz@bezirksblaetter.com
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