Weiter Spekulation um Kloster - Heim, Heuriger, Haftanstalt – wie entscheidet Rom?

Die Kaufverhandlungen um das idyllische Annunziatakloster liegen im Finale – aller Voraussicht nach wird hier eine neue Sozialeinrichtung entstehen.
EICHGRABEN/MARIA ANZBACH (wp). Der bevorstehende Verkauf des Klosters Stein (das Bezirksblatt berichtete) sorgt für unterschiedliche Interessen zwischen den Vertretern zweier Gemeinden, nämlich Eichgrabens Bgm. LA Martin Michalitsch und seiner Amtskollegin aus Maria Anzbach, Bgm.in Karin Winter.
Denn die Pläne zweier potenzieller Investoren, im ehemaligen Kloster eine größere Einheit für „Betreutes Wohnen“ zu errichten, soll zu einer Konkurrenzsituation mit den beiden öffentlichen Pflegeeinrichtungen in der Region, das Clementinum und das Pflegeheim St. Louise, führen. Michalitsch macht aus seiner inhaltlichen Skepsis kein Geheimnis: „Es bleibt den Anzbachern natürlich unbenommen, Pläne in diese Richtung zu wälzen, aber meines Erachtens ist es nicht Sinn der Sache, jetzt, wo wir eine so gute Ausbaustufe der Pflegeplätze in der Region haben, etwas Ähnliches im Kloster Stein einzurichten. Vor allem, wo bisher sehr viele Steuermittel in die hiesigen Sozialeinrichtungen geflossen wären. Michalitsch sieht auch die bei derartigen Projekten geforderte zentrale Lage nicht gegeben: „Meine Priorität für „Betreutes Wohnen“ liegt im Zentrum.“ Auch Parkplätze wären dort nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Michalitsch würde sich vielmehr ein gastronomisch-touris-tisches Projekt für das ehemalige Kloster Stein wünschen, „etwa einen Klosterheurigen oder ein Veranstaltungszentrum“. Anzbachs Ortschefin Karin Winter hingegen findet die Idee „Betreutes Wohnen“ im Kloster sehr gut. „Wenn sich ein Investor dafür findet, der das macht, dann werden wir das seitens der Gemeinde unterstützen.“ Sie widerspricht Michalitsch in der Sache: „Die Infrastruktur passt, dergleichen muss nicht immer im Zentrum sein.“
Dem Vernehmen nach soll es mehrere potenzielle, auch internationale Investoren geben, die das ehemalige Kloster erwerben wollen. Noch in diesen Maiwochen soll es den Zuschlag seitens der Eigentümer des Annunziataklosters geben. „Die Sache liegt in Rom, wo entschieden wird“, heißt es aus gut informierten Kreisen.

Weitere Zitate in Kürze hier

Kommentar:
Dissens
Die Anzeichen verdichten sich, dass aus dem bald endgültig aufgelassenen und verkauften Kloster Maria Stein eine soziale Einrichtung wird. Betreutes Wohnen steht in der Prioritätenliste der Anzbacher Bürgermeisterin, auf deren Gebiet das Objekt sich befindet, ganz oben. Dem gegenüber steht der Wunsch ihres Eichgrabner Amtskollegen die heiligen Hallen gastronomisch-touris-tischen Zwecken zuzuführen. Auch wenn Michalitsch mit Vehemenz versichert, hier keinen Dissens zwischen den beiden Gemeinden zu haben, so ist die angeführte Interessenslage aber genau ein solcher. Unterschiedlicher in der Sache kann´s ja gar nicht sein. Heuriger versus Sozialeinrichtung! Und es ist auch gut, dass in der Sache ein kontroversieller Diskurs mit guten Sachargumenten geführt wird, denn es geht immerhin um eine langfristige Entwicklung des Standorts. Und eines ist gewiss: Auch wenn es bei einer Sozialeinrichtung wie „Betreutes Wohnen“ zu einer Konkurrenzsituation zu bestehenden Einrichtungen kommt, oder Steuergelder zur Unterstützung fließen: Der Bedarf für eine solche Einrichtung steigt. Und: Eine Sozialeinrichtung passt genau genommen besser in ein ehemaliges Kloster als ein Vergnügungstempel.

Werner Pelz / Tel.: 0676 700 11 75 / Mail: wpelz@bezirksblaetter.com

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