Wirt von Zeugen schwer belastet

- hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Werner Pelz)
Für den ehemaligen Seewirt in Hofstetten wird es immer enger. Es gilt die Unschuldsvermutung.
HOFSTETTEN (ip). In einer weiteren Verhandlungsrunde am Landesgericht St. Pölten gegen den ehemaligen Betreiber des „Pielachtaler Seewirts“ traten zahlreiche Zeugen auf, die den 45-jährigen Serienpleitier schwer belasten. Erst Anfang April soll in dieser Causa das letzte Wort gesprochen sein.
Der Angeklagte bestreitet nach wie vor alle Vorwürfe seitens des Staatsanwalts Karl Fischer, wonach er unter anderem der Hauptverantwortliche für einen versuchten Versicherungsbetrug sei, für den ein Mittäter bereits rechtskräftig verurteilt wurde. Der damalige Versicherungsvertreter erhielt von dem faktischen Chef des Internetcafes in Wien an einem Samstag im Februar 2005 einen Anruf, bei dem der Beschuldigte angekündigt haben soll, dass er am darauffolgenden Montag eine Schadensmeldung abgeben werde. Tatsächlich kam es am Wochenende zu einem Einbruch. Der Versicherungsvertreter gab als Zeuge an, dass sich der Angeklagte von dem offenkundig fingierten Einbruch nicht abbringen habe lassen. Sowohl der bereits verurteilte Mittäter, aber auch die Lebensgefährtin des Mannes bestätigten diesbezüglich die Vermutungen des Staatsanwalts.
Ausführlich berichtete die Ex-Freundin, die als „Mädchen für alles“ in der Pielachtaler Gaststätte mithalf, von den Machenschaften des Wirtes. So habe sie ihr Lebensgefährte bereits nach dem versuchten Versicherungsbetrug gebeten, die Schuld auf sich zu nehmen, da eine Vorstrafe bei ihr keine Konsequenzen habe. „Das ist der Trottel, der mir mein Geschäft finanziert“, soll der Wirt gegenüber einer Aushilfskraft geäußert haben, als der Geschädigte einen seiner seltenen Besuche im Lokal absolvierte. Diesen „Trottel“ zeigte der Wirt wegen angeblich gefährlicher Drohungen genauso an, wie einen Privatdetektiv und seine Lebensgefährtin, die der letzten Verhandlung ferngeblieben war. „Er hat mich unter Druck gesetzt“, erklärte sie diesmal im Zeugenstand.
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