Rauch: neue Vizebürgermeisterin – Schöny bleibt bei Rücktritt

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Bgm. Luftensteiner konnte seinen Vize nicht mehr umstimmen
Luftensteiner ordnet seine SPÖ neu – davor informierte er noch die Bevölkerung über neue Projekte.
ALTLENGBACH (wp). Haben die jüngsten politischen Turbulenzen in der Bürgermeisterpartei die Bürger verschreckt? Zum Bürgerforum waren nur knapp 50 Besucher inklusive einiger politischer Mandatare gekommen, um sich von Bürgermeister Wolfgang Luftensteiner und einigen Fachleuten über aktuelle und zukünftige Projekte informieren zu lassen bzw. auch, um eigene Ideen und Gedanken einzubringen. Es gab zwar Ansätze für kontroverse Diskussionen, diese wurden aber durch Luftensteiners programmierten Ablauf gut im Zaum gehalten. Nach dem Abgang im Zorn und einer nochmaligen Aussprache mit Lufteinsteiner bleiben sowohl der bisherige Vizebürgermeister Hans Schöny aber auch GR Michael Fisselberger (beide SPÖ) bei ihren Rücktritten. Zu Schönys designierter Nachfolgerin wurde Christine Rauch ernannt, die bereits im Gemeinderat ist. Erwin Willinger und Regina Podhrazky nehmen die frei gewordenen Plätze im Gemeinderat an. Der Bürgermeister sieht die SPÖ wieder im Aufwind: „Wir sind weit davon entfernt, als Partei zu zerbröseln.“
Konkurrenz zu Leader-Projekten?
Zur Forderung nach mehr Fernwärme in der Gemeinde, versprach Luftensteiner bestrebt zu sein, die Lücken in der Versorgung zu verbessern. Voraussetzung ist die Anschlussbereitschaft von mehr Haushalten, um eine Finanzierung zu schaffen. Ein, vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördertes, Projekt für die Region, das touristische Möglichkeiten ausloten und besser vermarkten soll, zog die Skepsis der ÖVP auf sich: „Wir haben doch schon mit der Leader-Region ein bestens funktionierendes Werkzeug, um professionelle Tourismusprojekte zu entwickeln“, zeigte sich GR Michael Göschelbauer überrascht.
„Die Leader-Region hat bisher eher die Entwicklung des ländlichen Raumes zum Ziel gehabt“, widersprach Luftensteiner, „das Thema Tourismus war da nicht so ausgeprägt“. VP-Mann Daniel Kosak forderte vom Bürgermeister häufigere Bürgerveranstaltungen, was dieser auch zusagte.
Erste Reihe fußfrei
(Kommentar)
Auch in Altlengbach gilt der Spruch: „Angekündigte Revolutionen finden (zumeist) nicht statt“. Im Vorfeld des einberufenen Bürgerforums waren Bürgermeister Luftensteiner nicht nur sein Stellvertreter und ein Gemeinderat abhanden gekommen (das Bezirksblatt berichtete). Auch scharfe Kritiker, die mit der Lokalpolitik des Ortschefs nicht zufrieden sind, kündigten sich an. Sie blieben aus und zum Bürgerforum kamen nicht einmal 50 Altlengbacher. Die vorbereiteten Sesselreihen blieben weitgehend unbesetzt. Anfangs enttäuscht und nervös, aber mit der Zeit ob des ausbleibenden Protests erleichtert, agierte Luftensteiner, der Ablauf und Art der Veranstaltung vorsorglich schlau geplant hatte, durchaus souverän. Und die wenigen anwesenden, mitunter als scharfzüngig bekannten Oppositionspolitiker, vor allem seitens der ÖVP, zeigten sich milde gegenüber dem roten Ortschef. Sie wussten, es wäre der falsche Ort für eine politische Auseinandersetzung gewesen, und obendrein wird derzeit fundierte Oppositionsarbeit gegen Luftensteiner sowieso in seinen eigenen Reihen ausgeübt. So kann man sich zurücklehnen und die Geschehnisse in der ersten Reihe fußfrei verfolgen und warten, was passiert.
Werner Pelz (Tel.: 0676 700 11 75 // Mail: wpelz@bezirksblaetter.com)


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