Wahnwitziger Höllenritt als großes Abenteuer mit Happy End

Was für ein Abenteuer. Christian Mrlik und Leopold Welsersheimb blicken auf eine atemberaubende Jänner-Rallye 2012 zurück. Aber der Reihe nach…

Weil es erst seine zweite Rallye auf Schnee und Eis war, wollte Mrlik den pechschwarzen Subaru Impreza Boxer beim Shakedown zünden – doch das klappte nicht: „Da der Zeitplan des Veranstalters leider nicht eingehalten wurde, hatten wir keine Möglichkeit, uns auf die Bedingungen einzuschießen, so mussten wir die erste Sonderprüfung als Test-SP absolvieren.“

Dieser Test klappte auch wunderbar, zunächst. Mrlik erzählt: „Auf der ersten Prüfung waren wir richtig schnell – bis mir ein kleines Missgeschick unterlief, allerdings mit großer Auswirkung auf unser gesamtes weiteres Wochenende. Bei einer Brückenübersetzung streiften wir mit dem linken hinteren Rad die Bordsteinkannte, die uns das Hinterrad fast aus der Aufhängung riss - das Rad stand fast 40 Grad nach außen!“

Verbogen und atemberaubend

In diesem Zustand fuhren Mrlik und Welsersheimb die Prüfung zu Ende, danach wechselten sie das linke Hinterrad – verbogen blieb der Wagen jedoch. Zwei weitere Prüfungen mussten in diesem Zustand absolviert werden.

So mancher Kollege hätte den Wagen wohl als „unfahrbar“ abgestellt, doch aufgegeben wird im Hause Mrlik bekanntlich nur ein Brief. Den zahlreichen Fans bot sich ein atemberaubender Anblick – denn „Mr. Lik“ bewegte den völlig verbogenen Boliden immer noch flott genug, um sich solchermaßen noch im Mittelfeld zu klassieren.

Nach den drei Prüfungen wurden im Service die beschädigten Teile ersetzt – da die hintere Achsaufhängung jedoch sehr stark beschädigt war, konnten die beherzten Mechaniker des Stohl Racing Teams lediglich für eine mildernde Schadensbegrenzung sorgen. Die Spur des Subaru passte keineswegs – oder wie Mrlik es beinahe lyrisch beschreibt: „Die Spur hatte ein Eigenleben!“

Eigenleben hin, Eigenleben her – es wurde Vollgas gegeben, sodass Mrlik und Welsersheimb am Ende des ersten Tages auf dem unter diesen Umständen sensationellen 15. Gesamtrang zu finden waren. Immerhin waren zahlreiche internationale Topstars am Start, nur fünf heimische Teams waren schneller als Mrlik im verbogenen Auto!

Schwerstarbeit

Der zweite Tag sollte dann noch schwieriger werden. Mrlik erklärt: „Das Differenzial muss bei dem Aufprall am Vortag stark in Mitleidenschaft gezogen worden sein, denn es arbeitete nicht und wenn, dann fehlerhaft. Wir hatten auf jedem Meter alle Hände voll zu tun, um das Auto auf der Straße zu halten, es war ein richtiger Kampf auf den vereisten Straßen. Nebenbei ging uns auch noch das Reifenmaterial aus - das heißt: Wir hatten in unseren Reifen nur noch vereinzelte Spikes im Gummi und wir wechselten die Pneus ständig hin und her, von vorn nach hinten und umgekehrt.“

Als wäre das alles nicht genug, kam es am Samstagnachmittag noch dicker: „Auf der vorletzten Prüfung, der wunderschönen langen SP Aisttal schlug uns noch ein Schneepflock die Windschutzscheibe ein.“ Weil sonst ein Ausschluss drohte, musste im Beisein der FIA-Techniker die Windschutzscheibe ausgetauscht werden.

So konnte man die Rallye dann tatsächlich beenden – und zwar auf dem 19. Gesamtrang, als bestplatziertes Subaru-Team!

Erleichterung

„Wir waren dermaßen erleichtert, als wir das Ziel erreicht haben – und dabei auch noch unsere gesteckten Ziele erreicht haben“, erinnert sich der Niederösterreicher an das Ende dieses großen Abenteuers.

Ein Kompliment gab es von Kris Rosenberger, der für seinen spektakulären Überschlag mit sofortiger Weiterfahrt mit dem Titel „Man oft he Race“ bedacht wurde. Mrlik erzählt: „Kris meinte, dass auch uns dieser Titel gebühren würde – dafür, dass wir mit dem schwer beschädigten Auto über die komplette Rallye ein solches Ergebnis einfahren konnten. Zudem sprachen langjährige und erfahrene Piloten von der schwierigsten Jänner-Rallye überhaupt.“

Dass Christian Mrlik diese knallharte Rallye im verbogenen Auto meistern konnte, verdankt er auch seinem Team und seinem Co-Piloten, daher gilt ihnen auch das Schlusswort: „Ein großes Dankeschön gilt meinem perfekt arbeitenden Team unter der Leitung von Ing. Martin Ertl und Stohl Racing-Cheftechniker Günther Aschacher. Ein großer Dank auch an meinen Co-Piloten Leopold Welsersheimb – auch für ihn war diese Rallye Schwerstarbeit. Er musste nicht nur den Aufschrieb lesen, sondern auch immer wieder Reifen umstecken und den Reifendruck prüfen, schließlich half er auch beim Einbau der neuen Windschutzscheibe. Der Poldi hat von der Besichtigung bis zum Ende der Veranstaltung wirklich alles gegeben.“

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