Windparks nur mit Stimme der Bürger

ST. PÖLTEN (jg/wp). Nach anhaltenden Protesten im ganzen Land und um einen möglichen Windpark-Wildwuchs zu vermeiden, gab die Landesverwaltung im Mai dieses Jahres ein "Sektorales Raumordnungsprogramm über die Nutzung der Windkraft" in Auftrag. Der Entwurf zu diesem Raumordnungsprogramm liegt nun vor und weist im Bezirk Windkraftzonen in den Gemeinden Herzogenburg, Inzersdorf-Getzersdorf, Traismauer und Pyhra aus.
Dass an diesen Standorten auch tatsächlich Windkraftanlagen errichtet werden, steht damit aber noch nicht fest. Sowohl in Herzogenburg als auch in Traismauer gab es zwar schon vor dem vom Land verhängten Widmungsstopp Gespräche mit potenziellen Betreibern, konkrete Pläne existieren bis dato aber noch nicht. Prinzipiell stehen die betroffenen Bürgermeister der Windenergie positiv gegenüber. Dass die Errichtung von Windkraftanlagen aber ein sensibles Thema ist, zeigte sich in Herzogenburg schon im vergangenen Jahr, als entsprechende Vorhaben diskutiert wurden. Damals kündigte Franz Zwicker an, bei konkreten Plänen eine Volksbefragung durchzuführen. "Zu dem stehe ich nach wie vor", spricht sich der Bürgermeister angesichts der neuen Zonierung ebenso für die Einbindung der Bevölkerung aus, wie die Ortschefs Herbert Pfeffer und Franz Haslinger.

Grünes Licht für Wind

Sowohl in Pyhra als auch in Böheimkirchen wollen Verbund und EVN Windkraftstandorte errichten. Sowohl in Pyhra (ein Windrad geplant) als auch in Böheimkirchen (drei Räder in Planung) gab der Gemeinderat grünes Licht für die Prüfung des Standortes. Die Bevölkerung wurde bereits informiert. "Von einer Umsetzung sind wir aber noch weit entfernt", meint Nationalrat Johann Hell (SP), "das Land NÖ ist hier die letzte Entscheidungsinstanz". In der Landeshauptstadt setzt man jedenfalls voll auf Windkraft, womit man auch niederösterreichweit eine Vorreiterrolle übernimmt. Ab 2015 werden 20 Windräder rund um und in St. Pölten in etwa 8.000 Haushalte versorgen.