Antrag im Bezirksparlament
30er-Zone statt Rennstrecke in Hietzing?
Tempo 30 in der Spohrstraße und der Wolkersbergenstraße: Das hat die Hietzinger SPÖ vor Kurzem beantragt.
WIEN/HIETZING. Tempo 30 ist in Hietzinger Straßen und Gassen längst zur Normalität geworden – in allen? Nein, in der Spohrstraße und in der Wolkersbergenstraße gilt großteils die 50er-Beschränkung, weil 30er-Tafeln nur in jeweils rund einem Drittel der beiden Straßen aufgestellt sind. Auch aufgrund der optisch breiter wirkenden Straßen durch die vielen leeren Parkplätze seit Einführung des Parkpickerls halten sich aber viele Verkehrsteilnehmer nicht an das Tempolimit.
"Spohr- und Wolkersbergenstraße werden immer wieder als Rennstrecke verwendet", ärgert sich Hietzings SPÖ-Obmann Marcel Höckner. "Dadurch kommt es in der Spohrstraße vor allem beim Schutzweg und der Bushaltestelle beim Durchgang Beckgasse zu gefährlichen Situationen. Trotz Zebrastreifens bleiben Autofahrer oft nicht stehen, sodass vor allem Kinder nicht ohne Gefährdung die Straßenseite wechseln können."
Und in der Wolkersbergenstraße? „Es ist nicht erklärbar, warum die 30er-Zone in der Mitte der Siedlung Lockerwiese aufhört. Auch beim Krankenhaus wäre eine Temporeduktion zum gefahrlosen Einbiegen sinnvoll“, meint Andrea Exler (SPÖ) und ergänzt, dass auch die wegen des Radstreifens geringere Straßenbreite ab dem Krankenhauseingang eine 30er-Zone nötig mache.
Tatsächlich wird das Tempolimit in beiden Straßen nur von den Wenigsten eingehalten. Einige Verkehrsteilnehmer, die 50 km/h fahren, werden beim Lokalaugenschein der BezirksZeitung gleich mehrfach mit großem Geschwindigkeitsunterschied überholt.
Antrag abgelehnt
"Leider wurde unser Antrag für die Verkehrsberuhigung in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung von ÖVP und Neos abgelehnt", sagt Michaela Lauks (SPÖ). "Dabei trägt eine geringere Geschwindigkeit zur Verkehrsberuhigung im Sinne der Anrainer bei und reduziert den Schadstoffausstoß", sind sich die drei Politiker einig. Warum wurde der Antrag abgelehnt?
Von Seiten der ÖVP Hietzing heißt es: "Bei der Wolkersbergenstraße und der Spohrstraße ist die Relevanz einer besagten 30er-Zone unseres Erachtens nicht gegeben, daher haben wir gegen diesen Antrag gestimmt." Die Zahl an Unfällen sei an diesen Stellen nicht erhöht und "betreffend der Spohrstraße muss ohnedies im Zuge des Projekts Verbindungsbahn-Neu die weitere Entwicklung abgewartet werden".
Laut Neos Hietzing hätten drei von vier Neos-Vertretern bei der Sitzung für den Antrag gestimmt, aufgrund von Krankenständen sei die eine Stimme dagegen jedoch entscheidend gewesen. Grundsätzlich sei man für Tempo 30 in Wohngebieten.
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